Belgrad – Bauboom ohne Regeln

Belgrad wird wegen der vielen Bauprojekte als "Stadt der Kräne" bezeichnet. Trotz niedriger Durchschnittseinkommen steigen die Immobilienpreise stark an, sodass sich immer weniger Einheimische das Leben in der Hauptstadt leisten können. Auch Obdachlosigkeit ist zu einem großen Problem geworden.

Die serbische Hauptstadt Belgrad wird von ihrem Bürgermeister auch als "Stadt der Kräne" bezeichnet, da überall Bauprojekte im Gange sind.

Besonders das Luxus-Viertel "Belgrade Waterfront", das größte Bauprojekt Südosteuropas, hat ganze Stadtteile dem Erdboden gleichgemacht. Doch die Frage bleibt: Für wen werden all diese neuen Wohnungen und Büros eigentlich gebaut?

Mit einem Durchschnittseinkommen von unter 700 Euro können sich immer weniger Einheimische das Leben in der Hauptstadt leisten, während die Immobilienpreise im Zentrum stetig ansteigen. Seit 2020 war es ein 20-prozentiger Preisanstieg. Die Situation inderHauptstadt verschärft sich und Obdachlosigkeit wird zu einem immer größeren und sichtbareren Problem in Belgrad. Zusätzlich haben sich auch viele Russen, vor allem Regime-Kritiker, seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Jahr 2022 in Belgrad angesiedelt, auf dem ohnehin schon angespannten Wohnungsmarkt.