Das Echo der Erinnerung | Teil 1 von 4

Teil 1/4 | Bekannte Personen sind plötzlich nicht mehr sie selbst, sondern wurden durch Doppelgänger ersetzt. Was sich nach Science Fiction oder Verschwörungstheorien anhört, ist in Wahrheit ein selten auftretendes neurologisches Phänomen: das Capgras-Syndrom.

Karin Schluters erhält die Information, dass ihr Bruder Mark einen Autounfall hatte, mehr will der Pfleger am Telefon nicht sagen. Erst im Krankenhaus erfährt sie, dass Mark als Folge eines Schädel-Hirn-Traumas unter partieller Amnesie und dem seltenen Capgras-Syndrom leidet. Er erkennt seine Schwester nicht mehr, sondern vermutet in ihr eine Geheimagentin.

Hingebungsvoll kümmert sich die große Schwester um ihren Bruder, für den sie schon immer da war. Stück für Stück kämpft er sich in die Wirklichkeit zurück. Nur der Unfall selbst bleibt ein schwarzes Loch - und die Schwester will oder kann er nicht annehmen.

In ihrer Verzweiflung sucht Karin Hilfe bei Dr. Weber, dessen Bücher über neurologische Phänomene sie gelesen hat. Interessiert an der Möglichkeit das Syndrom zu erforschen, sagt Weber zu.

Er ahnt noch nicht, dass die Zerstörung winziger Neuronen in den Synapsen von Marks Gehirn seine bisherige Arbeit in Frage stellen könnte.