Das "News For Lulu"-Terzett John Zorn-Bill Frisell-George Lewis in Bremen 1988

Sonny Clark ist der jung verstorbene Pianist, auf dessen Konto das Stück "News For Lulu" geht. Doch erst lange nach seinem Tod wurde ihm gebührender Ruhm zuteil.

Erst posthum zu Ruhm gelangen, das ist leider immer noch sehr üblich. Auch bei dem US-amerikanischen Pianisten Sonny Clark erkannten die Menschen erst nach seinem verfühten Tod die Qualität seines Schaffens. John Zorn, der Saxophonist und Komponist aus New York, war maßgeblich an dem Jahrzehnte zu spät aufflammenden Interesse am Hardbop-Musiker.

1985 nahm er, ganz leidenschaftlicher Musikfan und Plattensammler, ein Album unter dem Projektnamen "The Sonny Clark Memorial Quartet" auf, zu dieser Zeit war er bekannt als Vertreter der New Yorker Avantgarde und Downtown-Szene.

Zorns Karriere war geprägt von Exkursionen in die Jazz-Historie, dem Memorial Quartett folgte nach gebührender Denkpause ein trio, das er mit dem Gitarristen Bill Frisell und dem Posaunist George Lewis gründete. Gemeinsam interpretierten sie nicht nur Clark-Titel, sondern auch klassische Bop-Nummern aus verschiedenen Quellen.

Darunter finden sich Stücke von Freddie Redd, Kenny Dorham und Hank Mobley, blieb aber auch seiner Ader für Experimentelles treu. Kompositionen des Holländers Misha Mengelberg ein und weitere kollektive Improvisationsausflüge des ungewöhnlichen Trios geben den Stücken eine frische und unerwartete Note.