320.000 Personen in Berlin können weder lesen noch schreiben. Uschi war eine von ihnen. Scham und viele Täuschungsmanöver waren jahrelang Teil ihres Alltags. Im Supermarkt prägt sie sich genau ein, wo welches Produkt steht, im Restaurant bestellt sie das Gleiche, wie ihre Vorgängerin und auf der Arbeit meldet sie sich krank, wenn Aufgaben anstehen, die sie nicht bewältigen würde.
Wie übersteht sie diesen täglichen Stress? Wer weiß von ihrem Geheimnis? Und wie hat Uschi es geschafft, doch noch lesen und schreiben zu lernen? Marianne Wendt und Maren-Kea Freese haben mit ihr und anderen Analphabet*innen gesprochen.
FeatureKultur & Gesellschaft
Deep Doku Folgen
Deep Doku erzählt persönliche Geschichten und taucht alle zwei Wochen in eine andere Lebensrealität ein. Egal ob im Technoclub, der Notrufzentrale der Feuerwehr, auf einer Demo oder im Wohnzimmer – wir sind in unseren Audio-Dokus und Reportagen ganz nah dran. Unsere Autor:innen nehmen euch jedes Mal in Empfang und schicken euch auf eine akustische Reise.
Folgen von Deep Doku
111 Folgen
-
Folge vom 28.06.2023Analphabetismus – Uschi konnte jahrelang nicht lesen und schreiben
-
Folge vom 21.06.20234 Blocks, Asbest und WaPo – Wie Berlin zur Krimi-Hauptstadt wirdJeden Tag wird auf Berlins Straßen gemordet und gefahndet: Denn Berlin ist die Krimi-Hauptstadt. Unzählige Filmcrews drehen Szenen in den Berliner Kiezen, vom großen Gangsterepos wie "4 Blocks" und "Asbest" bis hin zum kleinen Vorabendkrimi wie "WaPo Berlin". Die Filmsets in der Nachbarschaft stoßen bei den Anwohner:innen oft auf Neugier und Begeisterung. Manchmal lösen blockierte Straßen und abgeschleppte Autos rundum die Dreharbeiten aber auch echte Wut aus. Warum ist Berlin als Tatort so beliebt? Wozu werden die unzähligen LKWs am Set eigentlich benötigt? Und was macht die perfekte Kulisse für den Drehort aus? Von Kilian Mazurek Regie: Oliver Martin Und noch ein Podcast-Tipp aus dem rbb: Im Visier https://www.ardaudiothek.de/sendung/im-visier-verbrecherjagd-in-berlin-und-brandenburg/81038980/
-
Folge vom 14.06.2023Sonne und Beton – Ein Sozialarbeiter über den echten Alltag in GropiusstadtDer Film "Sonne und Beton" zeigt den rauen Alltag von Jugendlichen aus Gropiusstadt in den Nullerjahren. Aber wie ist die Situation in dem Berliner Problemviertel heute? Es ist die Romanverfilmung von Felix Lobrechts Debüt, der selbst in dem Neuköllner Ortsteil aufgewachsen ist, genauso wie der 32-jährige Dario. Er arbeitet als Lehrer an der Schule aus dem Film, einige seiner Schüler:innen haben auch darin mitgespielt. Aber nachmittags engagiert er sich ehrenamtlich als Sozialarbeiter. Dort spürt er jeden Tag die Perspektivlosigkeit, Gewalt und die Resignation des Staates. Der Job ist oft aufreibend, ernüchternd, frustrierend: Manchmal arbeitet er lang mit einzelnen Kindern und dann verschwinden sie plötzlich oder rutschen ab in die Kriminalität. Dario fühlt sich machtlos und so, als würde er immer nur die Symptome, aber nicht die Ursachen der Probleme bekämpfen. Warum gibt es so viele Probleme in den Hochhausschluchten? Wieso kann Dario sich trotz aller Schwierigkeiten nicht vorstellen, wo anders zu arbeiten? Und wie gefährlich ist Gropiusstadt 2023? Von Teresa Lonnemann Regie: Oliver Martin Und noch ein Podcast-Tipp: Call Me Günther https://www.ardaudiothek.de/sendung/dlf-doku-serien-deutschlandfunk/10861595/
-
Folge vom 07.06.2023Nachwendekinder – Das Familiengeheimnis um Onkel WilliSchriftsteller Aron Boks ist Nachwendekind und hat eine besondere Familiengeschichte: Sein Urgroßonkel ist der berühmt-berüchtigte DDR-Staatsmaler Willi Sitte. Ein Mann, den in Ostdeutschland jeder kannte, auch weil er barock-erotische Fleischbilder gemalt hat. Aron Boks ist erst 1997 in Wernigerode geboren und hat seinen “Onkel Willi” nie kennengelernt. Vielleicht gerade deswegen hat er mit "Nackt in die DDR" ein Buch über ihn geschrieben. Welche Worte findet ein 26-jähriger Poetry-Slammer aus Neukölln für den wohl umstrittensten Maler der DDR? Wieso hat seine Familie nicht nur positiv auf sein Vorhaben reagiert? Und was hat Aron Boks während seiner Recherche auch über sich selbst gelernt? Autorin und Regisseurin: Sylvie Kürsten Und noch ein Podcast-Tipp aus der ARD: Eschede https://www.ardaudiothek.de/sendung/zugunglueck-eschede-25-jahre-danach/12704413/