Der Mord an Josip Reihl-Kir am Vorabend des Jugoslawienkrieges

In der kroatischen Region Ostslawonien gab es 1991 nur wenige Menschen, die an Frieden glaubten. Am 1. Juli wurde der Polizeichef von Slawoniens Hauptstadt Osijek Josip Reihl-Kir von kroatischen Extremisten erschossen. 17 Jahre suchte seine Witwe Jadranka nach dem Mörder.

Durch die immer öfter auftretenden Provokationen und Konflikte zwischen der kroatischen Mehrheit und der serbischen Minderheit, welche der Kontrolle von Milosevic unterstand, rollte das Land auf eine bewaffnete Auseinandersetzung zu.

Jospi Reihl-Kir gehört zu keiner der beiden nationalen Gruppen. Sein Vater war Deutscher und gehörte der nationalen Minderheit der Donauschwaben an. Indem der Polizist Frieden zwischen den kroatischen und serbischen Nationalisten bringen wollte, riskierte er sein Leben. Derjenige, der den Mord durchgeführt hat, sitzt zwar heute in einem Gefängnis in Zagreb, doch der Auftraggeber des Attentats ist auf freiem Fuß und war sogar jahrelang Abgeordneter im kroatischen Parlament.