Hörspiel
"Der Rosenkavalier" nach Hugo von Hofmannsthal
Richard Strauss Rosenkavalier gehört zu den erfolgreichsten Opern aller Zeiten. Bereits bei der Erstaufführung im Jahr 1911 am Dresdner Opernhaus füllte sie die Kassen. Ungewöhnlich ist, was für eine literarische Eigenständigkeit das berühmt gewordene Libretto von Hofmannsthal besitzt.
Hofmannsthal schafft es durch inhaltliche und formale Orientierung an der Commedia dell'arte, der im Wiener Rokoko angesiedelten Komödie einen zeitwidrigen Anstrich zu verpassen. Später schrieb er über den "Rosenkavalier": "Es ist viel mehr von der Vergangenheit in der Gegenwart, als man denkt."
Die Figur der Marschallin ragt dabei heraus. Ihre komplexe Charaktergestaltung macht sie zum Gravitationszentrum des Handelsgerüsts, das von allen möglichen Täuschungen durchzogen wird und spannt einen eindrucksvollen Bogen vom Barock in die Moderne. In ihrem berühmten Monolog, welcher durch die sichtbar werdenden Spuren ihres Alterns geprägt ist, verweist die Marschallin auf das barocke Vanitas-Motiv. Trotzdem ist ihr Umgang mit den Zeichen der Zeit und ihren Konsequenzen modern und nahezu feministisch.
Auf vielfältige Weise bringt uns die Hörspiel-Adaption der Regisseurin Renate Pittroff die Welt des "Rosenkavaliers" auch ohne die Musik von Richard Strauss näher.
""Der Rosenkavalier" nach Hugo von Hofmannsthal" im Überblick
"Der Rosenkavalier" nach Hugo von Hofmannsthal
von Chris Pichler, Renate Pittroff
Mit Julia Stemberger, Robert Meyer, Chris Pichler
Produktion: 2016
Sendezeit | Sa, 26.06.2021 | 14:00 - 15:00 Uhr |
Sendung | Ö1 "Hörspiel" |