Das Siedlungsprojekt NEOM soll in der "menschenleeren" Dünenlandschaft entstehen. Doch es birgt Konfliktpotenzial
Das Siedlungsprojekt NEOM soll in der "menschenleeren" Dünenlandschaft entstehen. Doch es birgt Konfliktpotenzial © Jo Spargo / freeimages.com

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Deutschland und das NEOM-Projekt der Saudis

Saudi-Arabien plant mit dem Projekt NEOM eine Siedlung, um internationales Prestige zu erlangen. Dafür werden Kritiker bedroht und Menschen zwangsumgesiedelt. Deutsche Firmen sind am Bau beteiligt und werden von der Bundesregierung gefördert.

Saudi-Arabien strebt mit dem Projekt NEOM nach internationalem Ansehen, doch vor Ort werden Menschen zwangsumgesiedelt und Kritiker bedroht. Dennoch sind deutsche Unternehmen am Bau involviert und werden von der Bundesregierung unterstützt. NEOM soll eine zukunftsweisende Region sein, die inmitten einer menschenleeren Dünenlandschaft zwischen Jordanien, Ägypten und dem Roten Meer liegt.

Die PR-Videos internationaler Firmen zeigen eine grüne, autofreie und CO?-arme Stadt, vernetzt durch öffentlichen Nahverkehr und umgeben von Touristenattraktionen. Doch saudische Oppositionelle sehen es anders. Für sie steht das Projekt nicht für Zukunft, sondern für Gewaltherrschaft und Zwangsumsiedlungen von rund 20.000 Menschen sowie extralegale Tötungen und bevorstehende Hinrichtungen von NEOM-Gegnern.

Trotz dieser Vorwürfe beteiligt sich Deutschland an dem Projekt und fördert Thyssen Krupp beim Bau einer Fabrik für grünen Wasserstoff. Es stellt sich die Frage, wie die beteiligten deutschen Unternehmen auf diese Kritik reagieren und welche Position deutsche Politiker zu diesem Thema einnehmen. Auch muss man sich fragen, ob Deutschlands "wertegeleitete Außenpolitik" im Falle des Machthabers Prinz Mohammed Bin Salman noch Bestand hat.

"Deutschland und das NEOM-Projekt der Saudis" im Überblick

Deutschland und das NEOM-Projekt der Saudis

von Marc Thörner

Produktion: 2024

Sendezeit Di, 20.02.2024 | 19:15 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Das Feature"
Radiosendung