Diktator Franciso Franco ließ in Madrid ein monumentales Mausoleum errichten, dort lagern die Gebeine von mehr als 33.000 Opfern des Bürgerkrieges in Spanien
Diktator Franciso Franco ließ in Madrid ein monumentales Mausoleum errichten, dort lagern die Gebeine von mehr als 33.000 Opfern des Bürgerkrieges in Spanien © Dieter Schütz / PIXELIO

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Die Kiste 198 – Spaniens dunkle Vergangenheit

Der 90-jährige Fausto Canales kämpft lange gegen Staat, Kirche und Franco-Anhänger, um die Gebeine seines von Franco erschossenen Vaters zu finden. Erst 2023 gelingt es, die Knochen zu übergeben. Viele andere warten noch auf ihre Angehörigen aus dem "Tal der Gefallenen".

Es ist die Geschichte von Fausto Canales, der im Alter von 90 Jahren endlich die Gebeine seines Vaters zurückbekam, den er nie kennenlernen dürfte. Ein langer Kampf gegen Staat, Kirche und die Nostalgiker des faschistischen Franco-Regimes prägte sein Leben.

Sein Vater Valerico Canales wurde im Jahr 1936 von Anhängern Francos erschossen und ohne Würde verscharrt. Seine sterblichen Überreste landeten im "Valle de los Caídos - Tal der Gefallenen", einem monumentalen Mausoleum in der Nähe von Madrid, das auf Anordnung des Diktators Francisco Franco errichtet wurde. Dort ruhen die Gebeine von über 33.000 Opfern des spanischen Bürgerkriegs, ein unwürdiger Ort für Faustos Vater. Nach jahrelanger Suche gelang es ihm schließlich im Jahr 2023, die sterblichen Überreste seines Vaters in Empfang zu nehmen, die von Wissenschaftlern in einer Kiste mit der Nummer 198 gefunden wurden. Doch viele Familienangehörige von Repressionsopfern warten noch immer darauf, ihre verlorenen Liebsten wiederzufinden.

"Die Kiste 198 – Spaniens dunkle Vergangenheit" im Überblick

Die Kiste 198 – Spaniens dunkle Vergangenheit

von Hans-Günter Kellner

Sendezeit Sa, 20.04.2024 | 11:05 - 12:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Gesichter Europas"
Radiosendung