Seine Filme prägten ein Genre.
Seine Filme prägten ein Genre. © alexandre saes / freeimages.com

Kultur & LiteraturLeben & Liebe

Die Lange Nacht der Melodramen von Douglas Sirk

Das Kino öffnet von allen Kunstformen die Gefühlsschleusen am weitesten und die meisten Tränen weint man von allen Filmgenres beim Melodram. Thomas Mann sagte dazu, dass er im Kino jeden Augenblick weinte und heulte wie ein Dienstmädchen. Meister des Genres ist Douglas Sirk.

In den 1950er-Jahren drehte er eine Reihe von Melodramen, die geprägt sind von Kitsch, Verrücktheit und Banalität, wobei ihre Kraft bis heute erhalten bleibt. In dieser Sendung wird erforscht, warum das so ist. Es werden die Filme behandelt von dem Regisseur, der in Hamburg als Detlef Sierck geboren wurde und in Hollywood als Douglas Sirk in die Geschichte der großen Gefühle einging. Liebe, Einsamkeit und Tod werden hier nicht ausgespart.

Anders als bei Shakespeare sind es hier nicht die feudalen Verhältnisse, die die Liebe unterdrücken, sondern der Kapitalismus und Rassismus, die Gewalt und der Krieg und letztendlich auch die Konventionen der Kleinstadt. Die Melodramen von Sirk haben den amerikanischen Weepies durch ihre Kritik die Unschuld genommen. Wie damals Shakespeare, so zeigte auch Douglas Sirk zu seiner zeit auf, woran die Welt krankt.

Die Lange Nacht der Melodramen von Douglas Sirk im Überblick

Sendezeit Sa, 24.04.2021 | 23:05 - 02:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Lange Nacht"
Radiosendung