Die Liedermacherin Le-Thanh Ho

Die Münchnerin Le-Thanh Ho schreibt Texte, die selbst mit Traumdeutungsbüchern nicht zu entschlüsseln wären, während die Melodien der Songs eingängig sind. Auf dem Theaterkahn Dresden stellt sie existenziellen Gefühlen nach.

Alles Feine, das sie in ihrem Alltag beobachten kann, versucht Le-Thanh Ho textlich festzuhalten. So abstrakt, wie es nötig ist, so metaphorisch, wie es klingbar gemacht werden kann. Mit dem Aufnahmegerät hält sie zudem Geräusche der Stadt und des Meeres fest, Straßen und Einsamkeit. Und lässt sich davon inspirieren.

Die Münchnerin mit vietnamesischen Wurzeln liebt elektrisierende Momente und will diese durch ihre Songs mit dem Publikum teilen. Besondern gut gelingt ihr das auch durch ihre Schauspielkarriere, die ihr ein besonderes Selbstbewusstsein auf der Bühne eingebracht haben. Als Frontfrau einer Punkband, die mit jamaikanischen Elementen liebäugelte, sammelte sie erste Musikerfahrungen.

Seit fünf Jahren widmet sie sich ausschließlich der Musik, stöbert in Notizheften ihrer Jugend und arbeitet stetig an neuen, wortgewaltigen Liedern. 2014 erschien ihre erste EP "Zellophan", das Debutalbum "Elephant" folgte ein Jahr darauf. 2017 kam ihre aktuellste Platte, "Staub", auf den Markt und hebt sich mit eingängigen Melodien, gepaart mit schwermütig-komplexen Texten ab. „Ich mache das sichtbar, was den meisten von uns und auch mir Angst macht“, sagt sie.

Mit Gitarre und ihren Mitmusikern Davide Panza und Yasir Hamdan trat Le-Thanh Ho am 2. März 2018 auf dem Theaterkahn in Dresden auf und beweist Biss und Humor.