Am 24. November 1974 fanden Anthropologen in der Steinwüste Ost-Äthiopiens einige fossilisierte, menschenähnliche Skelettteile. Bald war klar: Die Knochen sind über drei Millionen Jahre alt, und sie stammten von einer bis dato unbekannten Art, die den wissenschaftlichen Namen Australopithecus afarensis bekommen sollte. Der Fund galt als Sensation, das "missing link" in der Entwicklungsgeschichte des Menschen schien gefunden. Unter dem Namen "Lucy" wurde der Fund einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. Was Lucy damals für die Forschung bedeutet hat, welchen Stellenwert sie heute noch hat, warum gerade das östliche Äthiopien so interessant für die Erforschung der Menschwerdung ist - und auch, wie sich paläoanthropologische Forschung seit dem spektakulären Lucy-Fund verändert hat, darüber spricht Birgit Dalheimer mit dem Leiter des Departments für Evolutionäre Anthropologie der Universität Wien, Gerhard Weber. (WH vom 21.11.24)
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Den Gedanken Raum geben - mit Reportagen, Features, Recherchen, Porträts und Gesprächen aus den Bereichen Wissenschaft und Kunst, Politik und Wirtschaft, Natur und Technik.
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Folge vom 14.08.202550 Jahre Lucy-Fund
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Folge vom 12.08.2025Wetterfühligkeit: Wie man ein diffuses Phänomen erforschtKopfweh, Narben- und Gelenksschmerzen, Schwindel, Gereiztheit, Nervosität - darüber klagen häufig Menschen, die sich selbst als wetterfühlig beschreiben. Davon unterschieden wird die so genannte Wetterempfindlichkeit, bei der sich die Symptome einer bestehenden Grunderkrankung bemerkbar machen oder verstärken. Die genauen Wirkmechanismen der Wetterfühligkeit sind noch unbekannt, zumal das Phänomen sehr komplex ist. Denn bei einem Wetterumschwung ändern sich Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit oft gleichzeitig. Das erschwert gezielte Messungen. Bisherige Studienergebnisse sind mitunter sehr widersprüchlich. Bei der Erforschung von Wetterfühligkeit spielen meteorologische, biologische und psychologische Faktoren eine Rolle. Entsprechend multidisziplinär sind auch manche Ansätze, die Licht in das Forschungsdunkel dieses diffusen Alltagsphänomens bringen wollen. Gestaltung: Sabrina Adlbrecht. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 12. 08. 2025.
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Folge vom 11.08.2025Die Varroamilbe: Ein aussichtloser Kampf?Seit einem halben Jahrhundert plagt ein Parasit die Honigbiene. Varroa destructor, aus Ostasien in alle Welt verschleppt, ist seit etwa 1980 auch in Österreich in jedem Bienenstock anzutreffen. Während der Brutsaison der Bienen vom Frühjahr bis in den Sommer vermehren sich die zwei Millimeter großen Milben in den Brutzellen der Bienen. Sie ernähren sich von den Körpersäften der Bienen, übertragen Viren, die zu verkrüppelten Bienen mit verkürzter Lebensdauer führen. Ohne Bekämpfung stirbt der Superorganismus eines Bienenvolkes meistens innerhalb einiger Monate bis weniger Jahre. Die Imkerei versucht, den Befall zu kontrollieren - mit schwankendem Erfolg und immer größerem Aufwand. Die Kehrseite: Man nimmt den Völkern den Druck, sich durch Selektion an die Milbe anzupassen. Wie wäre eine Koexistenz von Varroamilbe und Honigbiene möglich? (Wh. v. 26. 09. 2023) Gestaltung: Lukas Tremetsberger. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 11. 08. 2025.
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Folge vom 07.08.2025Grundlagen menschlicher ZusammenarbeitEin Gespräch mit dem Ökonomen Ernst FehrWas erachten Menschen als fair, wann verhalten sie sich fair? Welche Empfindungen führen zu sozialem Verhalten - und welche Rolle spielen Strafe oder Belohnung dabei? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich der Ökonom Ernst Fehr seit den 1980er Jahren. Er hat mit seinen Kolleginnen und Kollegen dazu eine Reihe von Experimenten entwickelt. Seit 1994 ist der gebürtige Österreicher Ernst Fehr Professor für Mikroökonomik und Experimentelle Wirtschaftsforschung an der Universität Zürich. Birgit Dalheimer hat ihn in Wien zum Gespräch getroffen.