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Eifersucht - Ein verstörendes Gefühl
Polyamorie als Rezept gegen Eifersucht? Psychotherapeuten bezweifeln das.
Wer schonmal betrogen wurde, kann schlecht wieder Vertrauen zu der Person oder neuen Partnern fassen, oder reagiert infolge dessen mit übersteigerter Eifersucht bei jedem kleinsten Anzeichen von Interesse an einer oder einem anderen. Es gibt einen gern zitierten Aphorismus, der sagt: "Die Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft." und damit die zugrundeliegende Selbstzerstörung hinter diesem Gefühl benennt.
Ein wenig Eifersucht ist aber ganz normal und okay in jeder Beziehung, denn sie zeigt, wie wichtig der Gegenüber für einen ist. Genauso dazu gehört aber auch die Toleranz, die damit heute verwoben wird. Doch Seitensprünge bleiben weiterhin Verbrechen in jeder Beziehung, die gemeinhin nicht zu den tolerierbaren Fehlern gehören.
Anders sehen das Polyamoristen, die sich bewusst für mehrere PartnerInnen, oder zumindest die Möglichkeit dazu, entscheiden. Sie sind dafür, aus einem vertrauenserschütternden "Betrug" eine einvernehmliche und transparente Lockerung zu machen, die zur Stärkung der emotionalen Bindung führen soll.
Doch Psychotherapeuten zweifeln an diesem Ansatz. Denn trotz oberflächlicher Einverständnis, könne der Mensch die Eifersucht dadurch nicht liquidieren. Sie ist eine menschliche Empfindung, die das Leben auch trotz rationaler Abmachungen anstrengend und unglücklich macht.
"Eifersucht - Ein verstörendes Gefühl" im Überblick
Eifersucht - Ein verstörendes Gefühl
von Rolf Cantzen
Sendezeit | Do, 22.11.2018 | 08:30 - 09:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Wissen" |