Feature
Eine schillernde Romanfigur - Der Berliner Bankier, Sozialist und Kulturmäzen Hugo Simon
Hugo Simon prägte das politische und kulturelle Berlin der Weimarer Republik. Der brasilianische Autor Rafael Cardoso will die schillernde Persönlichkeit nun mit einem Roman dem Vergessen entreißen. Cardoso ist der Urenkel des Mannes, der gleichzeitig Bankier und Sozialist war und 1918 kurze Zeit preußischer Finanzminister.
Simon verstand sich als Pazifist, war sozial engagiert, nannte eine bedeutende Kunstsammlung sein Eigen, unterstützte mehrere Verlage und förderte den avantgardistischen Regisseur Erwin Piscator. Für den frischgebackenen Nobelpreisträger Thomas Mann gab er ein Fest, zu seinen Freunden zählten Albert Einstein, Bertolt Brecht, Carl Zuckmayer und George Grosz. Else Lasker-Schüler widmete ihm ein Gedicht, für Alfred Döblin und Klaus Mann mutierte er bereits zur Romanfigur.
Nach Hitlers Machtergreifung musste der jüdische USPD-Mann Simon aus Deutschland fliehen, zunächst nach Paris. 1941 kam er nach Brasilien, wo er 1950 verarmt starb.
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Eine schillernde Romanfigur - Der Berliner Bankier, Sozialist und Kulturmäzen Hugo Simon
von Eva Karnofsky
Sendezeit | So, 30.06.2013 | 14:04 - 15:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Feature am Sonntag" |