Swjatoslaw Richter war ein außergewöhnlicher Klangvirtuose
Swjatoslaw Richter war ein außergewöhnlicher Klangvirtuose © Matt Coleman / freeimages.com

Kultur & LiteraturLeben & Liebe

"Er spielte immer wie zum ersten und zum letzten Mal" - Die Lange Nacht über Swjatoslaw Richter

Eine Hommage an den sowjetisch-russischen Pianisten Swjatoslaw Richter, der 1915 im ehemaligen russischen Schitomir geboren und in Odessa aufgewachsen. Erst mit 22 Jahren entschied er sich, nach Moskau zu gehen und bei Heinrich Neuhaus seine Ausbildung zum Musiker zu machen.

Der russisch-ukrainische Pianist und Musikpädagoge Heinrich Neuhaus erkannte in seinem Schüler Swjatoslaw Richter das Genie, dem er überhaupt nichts mehr zeigen musste. Daher stellte er ihn Sergej Prokofjew vor, der mit Richter die 6. Sonate uraufführte und so dessen Pianistenkarriere den Anstoß gab.

Wegen seiner deutschen Herkunft durfte Richter auf den westlichen Bühnen für einen langen Zeitraum nicht auftreten. Mit 45 Jahren gab er in New York sein Debüt als Klangvirtuose.

Sein Klavierspiel reichte von einzelnen Tönen, die Emotionen wie Traurigkeit hervorrufen können, bis hin zu Klanggewalten. Nach seinem Auftritt in New York wandte er sich den wichtigsten Musikstädten zu und veranstaltete in Frankreich sein eigenes Festival. Auch auf die Kammermusik legte er sein Augenmerk. Doch Richter gehörte weniger zu den Interpreten, die viel Aufmerksamkeit auf sich richteten.

Er lebte eher zurückgezogen, war scheu und introvertiert. Depressionen kehrten ab und zu bei ihm ein. Dem kommerziellen Konzertbetrieb konnte er nichts abgewinnen und kehrte ihm den Rücken. Er starb 1997, zurückgezogen auf seiner Datscha in der Nähe von Moskau, an einem Herzinfarkt.

"Er spielte immer wie zum ersten und zum letzten Mal" - Die Lange Nacht über Swjatoslaw Richter im Überblick

Sendezeit Sa, 14.03.2020 | 23:05 - 02:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Lange Nacht"
Radiosendung