Eröffnungskonzert Musikfest Eichstätt: Bach vs Händel

Ein lebendiger Vergleich zwischen den Violinsonaten von Bach und Händel. Bachs Werke komplex und harmonisch, Händels Stücke temperamentvoll und energiegeladen. Beide zeigen ihre Meisterschaft im Umgang mit Violine und Cembalo. Ein mitreißendes Duell der musikalischen Genies des Barockzeitalters.

Das gemeinsame Geburtsjahr vereint sie, die beiden großen Barockmusiker: Georg Friedrich Händel (1685–1759) und Johann Sebastian Bach (1685–1750). Doch nicht nur das zeigt ihre Verbindung zueinander, sondern auch ihre Musik.

Während Händel in Halle als Sohn einer wohlhabenden Arztfamilie aufwächst, stammt Bach aus Eisenach und verbringt seine Kindheit in einem Musikerclan, der in Thüringen zahlreiche Kirchen- und Hofmusikerstellen besetzt. Händel reist über Hamburg nach Italien und schließlich nach London, wo er als Favorit des Königshauses gilt und in den höchsten Adelskreisen verkehrt, Opern und große Oratorien komponiert. Sein Ruhm zu Lebzeiten ist legendär und weltweit bekannt. Bach hingegen macht vor allem in der Kirchenmusik Karriere, ist seinen Zeitgenossen als Komponist und Orgelvirtuose bekannt, erlangt jedoch erst nach seinem Tod unsterblichen Ruhm, als er von Generationen als Vater der Komposition gefeiert wird.

In Eröffnungskonzert treffen diese beiden Giganten der Musik aufeinander. Und wer wäre dafür besser prädestiniert als Lina Tur Bonet? Die spanische Geigerin machte mit ihren Aufnahmen von Sonaten von Biber, Corelli und Jacquet de La Guerre auf sich aufmerksam und entlockt ihrer Amati-Geige Töne, die so manchen E-Gitarristen neidisch machen würden. Mit ihrer hochgelobten CD "Il Grosso Mogul" interpretiert sie Vivaldi auf eine ganz neue, extravagante Weise. Es verspricht also äußerst spannend zu werden, wenn sie und ihr brillanter Cembalist Diego Ares nun die Musik von Bach und Händel direkt miteinander in Kontrast setzen.