Falsche Erinnerung? - Doku über False Memory und sexuelle Gewalt

Wenn erst nach Jahren oder Jahrzehnten die Opfer von sexueller Gewalt und Vergewaltigungen den Tatbestand zur Anzeige bringen, kann nur noch die Aussagen der Betroffenen zur strafrechtlichen Prüfung herangezogen werden. Wie kann man dann zwischen echten und falschen Erinnerungen unterscheiden?

Es kommt des öfteren vor, dass Opfer von sexueller Gewalt und Vergewaltigungen sich nach einer verstrichenen Zeit erst an die Behörden wenden und den Tathergang zur Anzeige bringen.

In diesem Fall können nur noch die Aussagen der Opfer strafrechtlich geprüft werden.

Warum die Betroffenen so gehandelt haben, könnte daran liegen, dass sie sich selbst misstrauen, weil die Erinnerungen von Opfern sexueller Gewalt oft täuschen können. Hinzukommt noch die zeitliche Spanne der Erinnerungen. Außerdem fürchten sie, dass Freunde sich abwenden, wenn das Thema zur Aussprache kommt.

Nach Ansicht vom Verein "False Memory Deutschland" würde hinter den Erinnerungen eines sexuellen Verbrechens in der Kindheit nicht ein reales Erlebnis stecken, sondern eine falsche Erinnerung, das sogenannte "False Memory Syndrom", die die Therapeut:innen ihnen eingeredet haben. Doch wie lassen sich dann echte von unechten Erinnerungen unterscheiden? Wie macht es der Verein?

Oft wird um die Glaubwürdigkeit sexueller Gewalt von Betroffenen gerungen. Für die Opfer wird es umso schwerer, wenn man ihren Erinnerungen keinen Glauben schenkt, weil die Gewalt meistens in der eigenen Familie stattfindet. Das ARD-Radiofeature berichtet von diesem Kampf. Aber auch wie Täter:innen die Therapeut:innen angreifen.

Kann das "False Memory-Syndrom" sinnvoll sein, wenn es um die Anklage gegen die Täter:innen und die Durchsetzung des Strafmaßes geht? Und welchen Beitrag kann der Verein "False Memory Deutschland" dazu leisten?