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Hemingways Insel - Das neue Atlantis
Am 4. Juli 1964, pünktlich zum amerikanischen Unabhängigkeitstag, rief Leicester Hemingway die Mikronation "New Atlantis" aus. Auf einem dreißig Quadratmeter großen Floß hatte der jüngere Bruder des Schriftstellers Ernest Hemingway seinen eigenen Staat gegründet - und sich zum Präsidenten ernannt.
Der eine war Schriftsteller. Der andere war Staatsgründer. 1965, vier Jahre nach dem Tod von Ernest Hemingway, warf sein Bruder Leicester einen alten Automotor 15 Kilometer vor Jamaika in die Karibik und befestigte ein Floß daran.
Er erklärte die schwimmende Insel zum Staat "New Atlantis", ernannte sich selbst zum Präsidenten, führte eine eigene Währung ein, ließ Briefmarken drucken und plante den Ausbau des dreißig Quadratmeter winzigen künstlichen Eilands zu einem Zentrum für Meeresforschung - bis ein Sturm den Staat wegfegte.
Sechs Einwohner hatte "New Atlantis": neben Leicester Hemingway und seiner Frau Doris deren Töchter Hilary und Anne und Julia Cellini und Edward K. Moss. Moss war CIA-Agent, Julia Cellini die Schwester eines Mafia-Boss.
Sollte das Floß eine Beobachtungsstation in der Nähe von Fidel Castros Kuba sein? Oder ein Zufluchtsort für die Betreiber von Spielcasinos auf den Bahamas? Oder war es einfach ein völlig verrückter Traum?
Lorenz Schröter hat die letzten Atlantis-Bewohner Hilary und Anne Hemingway besucht und sich die Geschichte ihres Vaters und seiner Insel erzählen lassen. Und nicht nur die ...
"Hemingways Insel" im Überblick
Hemingways Insel
von Lorenz Schröter
Produktion: 2010
Sendezeit | So, 10.08.2014 | 14:04 - 15:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Feature am Sonntag" |