Identität - Du Opfer! Eine Zuschreibung und ihre Geschichte

Das Bild eines Opfers hat sich stark verändert und variiert zwischen Hilfsbedürftigkeit und Machtposition. Die Definition eines Opfers ist daher heute vielschichtig und nicht eindeutig festgelegt.

Die Identifikationsfigur des "Opfer" hat sich im Laufe der Zeit einem starken Wandel unterzogen, wenn es um die Wahrnehmung zwischen Hilfsbedürftigkeit und Machtposition geht.

Menschen, die körperlicher Gewalt im privaten Umfeld ausgesetzt sind oder Opfer von Straftaten werden, die von Umweltkatastrophen betroffen sind oder staatliche Übergriffe bis hin zu Folter erleben, werden in der Regel "Opfer" genannt. Oft wird auch der Zusatz "unschuldig" verwendet. Dies war jedoch nicht immer der Fall.

Im Verlauf der Geschichte hat sich immer wieder geändert, wer als "Opfer" angesehen wird, wer sich selbst als solches bezeichnet, und wie die Gesellschaft die "Opfer" wahrnimmt. Historiker und Kriminologen haben erst kürzlich begonnen, diesen Wandel zu untersuchen. "Opfer" selbst streben danach, sich aus der unterlegenen Position des hilflosen Opfers in eine neue Lage zu begeben: die des Betroffenen oder sogar die der Erfahrenen.