Irreführung der Behörden | Teil 2 von 15

Teil 2/15 | Der Jurastudent Gregor Bieneck nimmt sein Leben leicht. Er tut, was ihm Spaß macht, und sieht zu, dass er damit durchkommt. Kurz, er ist ein liebenswerter Sonnyboy, der anderen locker die Freundin ausspannt, gern Geschichten erfindet und darum auch Schriftsteller werden will - ein junger Mann, der in den Tag hinein lebt, aber dennoch keine Kompromisse macht.

Als er plötzlich tatsächlich ein erfolgreicher Drehbuchautor wird und das Geldverdienen genießt, beginnt er, sich zu arrangieren.

Gregor beendet sein Studium, es folgen Bücher, Filme und Fernsehspiele. Der Erfolg stellt sich ein, doch damit weist er alle Zweifel und Selbstkritik von sich. Gregor gelingt es, alle irrezuführen, die Universität, seinen Verlag, ja sich selbst, nur bei seiner Frau gelingt ihm die Irreführung nicht. Lola, die Pädagogikstudentin und Lehrerin, nennt ihn ganz einfach "Hans im Glück". Letztendlich steht die Frage zwischen ihnen, wozu er überhaupt Geschichten schreibt, die sie schon tausendmal gelesen hat.

In seinem 1973 erschienenen Roman "Irreführung der Behörden" ließ Jurek Becker seine frühen, in den 60er Jahren gemachten Erfahrungen mit der DEFA und dem Fernsehen einfließen; das Buch ist somit auch eine literarische Fundgrube für die Kuriosa von Entscheidungsfindungen im Filmund Fernsehbereich der DDR.