Jazzfest Berlin 2025

Die 62. Auflage des Jazzfestivals in Berlin fand vom 30. Oktober bis 2. November 2025 statt und trug das Motto: "Wohin wirst du fliehen, wenn die Welt brennt?".

Makaya McCraven
Makaya McCraven wurde 2023 in Bremen mit dem deutschen Jazzpreis als herausragender Drummer ausgezeichnet. Der aus Chicago stammende Künstler bezeichnet sich selbst als Beat-Forscher: Er ist fasziniert von Rhythmen, DJs, Sampling und allgemein von der Dynamik der Klänge. Am Freitag des Festivals präsentierte er mit seiner Band Stücke aus dem Album "off the record" und bot eine kraftvolle, groovige Darbietung, die improvisatorische Freiheit mit einer Songstruktur verband.

Mary Halvorson Amaryllis Sextet
Mary Halvorson war schon mehrfach in verschiedenen Formationen auf dem Jazzfest in Berlin vertreten. Diesmal führte die New Yorker Gitarristin ihr Amaryllis Sextet, um ihre swingende und melodische Seite zu demonstrieren. Die 45-jährige Halvorson erschafft mit ihrem Ensemble teilweise schwebende Klangmomente, die sowohl leicht als auch packend sind.

Signe Emmeluth "Banshee"
Banshees, bekannt als irische Todesfeen, haben die dänische Saxofonistin Signe Emmeluth während der Pandemie inspiriert. Fasziniert von der Vorstellung, dass der Tod nur ein Aspekt des Lebens ist, komponierte sie eine teils sensible, oftmals jedoch unheimlich-schrille Suite für ein großes Ensemble. Ihre Musik ist durch Brüche geprägt und stellt eine Herausforderung dar. Die Todesfee war symbolisch auf der Bühne präsent.

James Brandon Lewis Quartet
James Brandon Lewis zählt zu den gefragtesten Saxofonisten der heutigen Zeit. Der aus New York stammende Musiker hat in diversen Formationen sein Talent unter Beweis gestellt. Egal ob im Trio oder Quartett: Sein Spiel ist eine Mischung aus kräftigem Scheppern und sanftem Klingen, die im Ohr bleibt. Lewis' Energie ist kaum zu übertreffen und sein explosiver Stil entfaltet immense Kräfte. Der Sonntagabend im Quasimodo war ein würdiger Abschluss des Berliner Jazzfestes.