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"Jede Nacht haben sie andere geholt" - Vergewaltigung als Kriegsstrategie

Die Vergewaltigung von Frauen als Kriegsstrategie? Das klingt pervers und unmenschlich, wurde aber beispielsweise in Bosnien während des vier Jahre dauernden Krieges systematisch an muslimischen Frauen vollführt. Was bringt Soldaten oder Polizisten dazu, ihre Macht auf diese Weise zu demonstrieren?

Ist die Vergewaltigung von Frauen eine besonders effektive Kriegswaffe? Was bringt Soldaten oder Polizisten dazu, ihre Macht auf diese Weise zu demonstrieren? Steckt eine Strategie dahinter, selbst wenn Befehle von Oben oft nicht nachweisbar sind?

In Bosnien wurden während des vier Jahre dauernden Krieges mindestens 25.000 muslimische Frauen systematisch vergewaltigt: alte wie junge.

Ziel war unter anderem die ethnische Vertreibung der muslimischen Bosnier. In patriarchalen Gesellschaften gilt die sexualisierte Gewalt an Frauen auch als besondere Demütigung der Männer. Die Botschaft: Ihr seid nicht mal in der Lage, eure Frauen zu schützen!

Bis heute wagen sich die betroffenen Frauen nicht in ihre Heimat zurück. Eine Versöhnung scheint fast unmöglich.

""Jede Nacht haben sie andere geholt" - Vergewaltigung als Kriegsstrategie" im Überblick

"Jede Nacht haben sie andere geholt" - Vergewaltigung als Kriegsstrategie

von Mechthild Müser

Produktion: 2015

Sendezeit Mi, 08.03.2017 | 15:00 - 16:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Feature"
Radiosendung