
Feature
Johatsu in Japan - Wenn Menschen verdunsten
In der zeitgenössischen japanischen Gesellschaft nutzen Menschen sogenannte Agenturen für Nachtfluchten, um zu verschwinden. Diese Personen, bekannt unter dem Begriff J?hatsu oder "die Verdunsteten", hinterlassen ihre bisherigen Existenzen und suchen an einem fremden Ort einen Neuanfang.
Jährlich werden in Japan tausende Menschen vermisst, die als J?hatsu bezeichnet werden. Diese Menschen streben danach, ihr früheres Dasein hinter sich zu lassen. Einige greifen auf den kompetenten Service von professionellen Helfern zurück, um ihr Verschwinden minutiös zu planen. So kehrt beispielsweise der 22-jährige Kazuki eines Tages nicht mehr in sein Wohnheim zurück. Herr Sugimoto verlässt schweren Herzens seine Familie, da er vor Schuldeneintreibern flüchtet. Eine weitere Person, eine Frau mit paranoiden Zügen, versucht, dem Nachbarn zu entkommen, der sie zu verfolgen glaubt. Zudem haben die Angehörigen der Verschwundenen in Japan kaum Aussicht auf Unterstützung durch die Polizei, geben die Suche jedoch nicht auf.
Andreas Hartmann, 1983 in Paderborn geboren, besuchte die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf sowie die Universität der Künste Berlin. Im Jahr 2014 erhielt er ein Stipendium des Goethe-Instituts und verbrachte als Artist-in-Residence Zeit in der Villa Kamogawa in Kyoto, Japan. Er lebt als Filmemacher und Featureautor in Berlin und seine Radiobeiträge waren Kandidaten für den Prix Europa sowie den Prix Maruli?. Zuletzt produzierte er für Deutschlandradio die Beiträge "Jiyujin – Freier Mensch" (DKultur 2016) und "Der dritte Raum – Musikcafés in Japan" (DKultur und WDR 2021).
"Johatsu in Japan - Wenn Menschen verdunsten" im Überblick
Johatsu in Japan - Wenn Menschen verdunsten
von Andreas Hartmann
Mit Tonio Arango, Constanze Becker, Peter Becker, Hansa Cypionka, Markus Gertken
Produktion: 2025
| Sendezeit | So, 21.12.2025 | 20:05 - 21:00 Uhr |
| Sendung | Deutschlandfunk "Das Feature" |