Legenden von Rübezahl | Teil 1 von 13

Teil 1/13 | Im Riesengebirge lebt Rübezahl, ein grimmiger Mann mit langem Bart. Er erscheint mal als junger Edelmann oder Vogel und spielt Streiche oder hilft den Armen. Es gibt unzählige Geschichten über ihn.

Ein strenger Mann mit einem langen Bart lebt im Riesengebirge, wo die Gipfel von Schnee bedeckt sind. Sein Name ist Rübezahl und er zeigt sich seinen Mitmenschen in verschiedenen Gestalten wie einem jungen Edelmann, einem bunten Vogel oder sogar als kalter Stein. Manchmal führt er einen Wanderer absichtlich auf falsche Wege, während er anderen Bedürftigen großzügig hilft. Es gibt unzählige Geschichten über seine mysteriöse Erscheinung.

Die Legenden über Rübezahl stammen aus altem böhmischem Volksgut, das Musäus aus Chroniken, Volksbüchern, den Schriften des Johannes Praetorius sowie mündlicher Überlieferung alter Bäuerinnen und eines Weimarer Originals zusammengetragen hat. Zum Glück wurde die Legenden des Rübezahls in die Sammlung "Volksmärchen der Deutschen" durch Musäus im 18. Jahrhundert aufgenommen und erlangten so eine überregionale Bedeutung und langanhaltende Popularität.

Zum Autor

Otto Mellies (1931-2020) war mehr als 50 Jahre Teil des Ensembles des Deutschen Theaters Berlin. Schon mit 16 Jahren trat er am Schweriner Staatstheater auf und spielte danach an verschiedenen Theatern in der DDR wie Neustrelitz, Stralsund, Rostock und Erfurt. Im Jahr 1956 wurde er vom Intendanten Wolfgang Langhoff ans DT Berlin geholt. Als Synchronsprecher lieh er seine charakteristische Stimme bekannten Schauspielern wie Paul Newman, Christopher Lee und Sean Connery.