Kultur & Literatur
Love, Peace and Profit – 50 Jahre Woodstock Wie aus einer Werbemaßnahme, DAS Festival wurde
Woodstock ist DAS Festival schlechthin. Was als simples Konzert angedacht war, avancierte zu drei Tagen Mythos. Der im Nachhinein (finanziell) bis zum Anschlag ausgeschlachtet wurde.
Hinter dem als Symbol für ein gewaltfreies, friedliches Amerika, dem legendären Woodstock-Festival, standen finanzielle Interessen, die gar nicht ins Bild des Alternativen passen. Und doch, die beiden jungen Tonstudiobetreiber, die auf eine Anzeige im Wall Strees Journal reagierten, etablierten einen Mythos, der bis heute von Bedeutung ist.
"Junge Männer mit unbegrenztem Kapital suchen Investitionsmöglichkeit.“ lautete das Inserat zweier junger Investoren. Michael Lang und Artie Kornfeld witterten einen guten Deal, um Werbung und günstige Aufnahmen der größten Stars der Zeit zu bekommen und organisierten das Festival durchweg als kommerzielles Ereignis. Zuerst sollte es nur ein Konzert anlässlich der Eröffnung des Tonstudios werden, sie kamen raus mit drei Tagen Festival und 1,4 Millionen Dollar Defizit.
Gerechnet wurde mit 40.000 Besuchern, tatsächlich besuchte die zehnfache Menge das Festivalgelände, während eine große Summe weiterer potenzieller Besucher im Stau stand. Die "3 Days of Peace & Music’" stellten den Höhepunkt und gleichzeitiges Ende des im Mainstream angekommenen Hippietums dar.
Durch den oscarpremierten Dokumentarfilm, der während des Festivals entstand, konnte der Mythos der durchweg friedlichen (und auf Drogen feiernden) Menschen in die Welt transportiert werden und Nachamer inspirieren. „Die Geburt der Hippie-Legende aus dem Geist des Profits“, bezeichnen es allerdings die Kritiker und sehen in Woodstock einen der erfolgreichsten Medienschwindel des 20. Jahrhunderts.
Love, Peace and Profit – 50 Jahre Woodstock Wie aus einer Werbemaßnahme, DAS Festival wurde im Überblick
Sendezeit | Di, 01.01.2019 | 15:05 - 15:30 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Corso - Kunst & Pop" |