Martin Eberle, Stepán Flagar und Tobias Vedovelli alias Haezz

In Vorarlberg bedeutet das Wort "Haezz" Kleidung im Dialekt. Dasselbe Wort beschreibt auch ein Musiktrio, bestehend aus den Vorarlbergern Martin Eberle, der Trompete spielt, und Tobias Vedovelli, einem Bassisten. Der dritte Musiker im Bunde, Stepán Flagar, stammt aus Tschechien und lebt derzeit in Wien. Aufgrund dieser Verbindung kann man ihn humorvoll als einen "eroberten Vorarlberger" bezeichnen. Beeindruckend ist, dass er mittlerweile so gut Deutsch spricht, dass man einen leichten Vorarlberger Akzent heraushören kann.

Die drei Musiker trafen sich ursprünglich im Orchester des OnQ Ensembles. Aus improvisierten Jams heraus entwickelte sich ihr kammermusikalisches Projekt, das verschiedene Epochen des Jazz souverän durchstreift. Besetzungen ohne Harmonieinstrumente waren in der Historie des Jazz eine wesentliche "Innovation" des in den 1950ern populär gewordenen Cool Jazz, der Haezz auch stark beeinflusste. Dank eines linearen Ansatzes entsteht ein luftiger, entspannter Klang, bei dem die Rollen der Instrumente flexibel wechseln. So kann die Trompete plötzlich elektronische Drumloop-artige Klänge von sich geben, während der Bass die Hauptmelodie übernimmt.