Die Auswirkungen des Kriegs waren verheerend
Die Auswirkungen des Kriegs waren verheerend © freeimages.com

Feature

My Lai - Das Massaker von Vietnam

Vor fünfzig Jahren, am 16. März 1968 umzingeln US-Soldaten der "Charlie Company" das Dorf My Lai auf der Suche nach Angehörigen der nordvietnamesischen Armee. Drei Stunden später sind die 500 Bewohner tot. Heute ist My Lai eine Gedenkstätte.

Der Armeefotograph Ron Haeberle begleitet die US-Soldaten unter Führung des damals 24-jährigen Leutnants William Calley und hält fest, wie sie Männer, Frauen und Babys ermorden, Tiere abschlachten, Brunnen vergiften, Häuser und Vorräte in Brand stecken. Haeberle liefert Aufnahmen, die später mit zur Aufklärung des Kriegsverbrechens beitragen werden.

Den US-Militärbehörden unter der Nixon-Administration gelang es damals, über ein Jahr lang die Ermordung der Dorfbewohner zu vertuschen. Dann erschienen im November 1969 erste Fotos und Berichte in den US-Printmedien - allen voran in der New York Times. Am 31. März 1971 wurde William Calley von sechs Militärschöffen zu lebenslanger Haft verurteilt. Heute gehört das Massaker zusammen mit der Fotografie des von Napalm verbrannten Mädchens zum Sinnbild des Krieges in Indochina.

Der Autor Michael Marek hat mit Phan Thamh Cong gesprochen, dem letzten Überlebenden des Massakers und heute Leiter der Gedenkstätte in My Lai. Und er interviewte unter anderem auch Seymour Hersh in New York, den Journalisten, der damals die Hintergründe des dramatischen Geschehens aufgedeckt hat.

Zum Autor

Michael Marek, Jahrgang 1960, ist Politologe und Journalist und Verfasser zahlreicher Reportagen und Features über Kultur und Politik in allen Regionen der Erde.

"My Lai - Das Massaker von Vietnam" im Überblick

My Lai - Das Massaker von Vietnam

von Michael Marek

Mit Regie: Hartwig Tegeler

Produktion: 2008

Sendezeit Mi, 07.03.2018 | 19:00 - 20:00 Uhr
Sendung radio3 "Feature"
Radiosendung