Nobody´s Perfect - Eine Lange Nacht über Billy Wilder

Billy Wilder schuf Filme, die dem Zuschauer direkt aus der Seele zu sprechen scheinen und reformierte nebenbei das Kastendenken des alten Hollywoods. Eine Lange Nacht über den Drehbuchautoren, der als einer der ersten auch selbst die Regie übernahm.

Billy Wilder gehört zu den Ikonen des Films - er kehrte das Innerste der menschlichen Seele nach außen, aber immer versteckt, über Umwege, genau wie der Mensch auch funktioniert. Die dunklen Seiten taten es ihm besonders an und er fand Platz für sie selbst in den schillerndsten Komödien.

Von ihm stammen die genialen Filme wie auch Titel "Nobody's perfect" und "Manche mögen's heiß", die alle Vergnügen par excellence bereiten, in einer unverkennbaren Billy-Wilder-Handschrift. Und diese mag eine ganz andere sein als die von Hitchcock, der die spannendsten Filme gedreht haben mag, oder die Jean-Luc Godards, dem die intelligentesten zugeschrieben werden könnten, denn Wilder steht für die Menschennähe, die selbst Zensoren in Hollywood amüsierte. "Wir wissen, was er meint, aber wir können ihm nicht nachweisen, dass er es sagt.“

Wilder wurde am 22. Juni 1906 in Sucha, Galizien geboren, lebte in den 1920ern Jahren in Berlin, wo er als Reporter und Drehbuchautor tätig war. 1933 übersiedelte er nach Paris, unmittelbar nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Dort arbeitete er als Ghostwriter, bevor er sich ein Visa für die USA besorgte. Dort wurde er von Paramount Pictures unter Vertrag genommen.

Die "Lange Nacht" gewährt einen Einblick in das Leben des Drehbuchautors, der die Regie seiner Bücher selbst in die Hand nahm, weil ihm die Details des Textes so wichtig waren wie keinem anderen am Set. Gespräche auf Tondokumenten und unveröffentlichte Aufnahmen führen uns näher heran an die Persönlichkeit des Mannes mit den drei Geboten eines jeden Filmregisseurs: "Du sollst nicht langweilen. Du sollst nicht langweilen. Du sollst nicht langweilen."