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Hörspiel

Nr. 989, Aichach. Vera Brühne Mitschnitte | Teil 1 von 3

Teil 1/3 |

"Genickschuß in der Kellerbar" titelten die Gazetten Anfang der 1960er-Jahre - der unter dieser Schlagzeile berühmt-berüchtigt gewordene Mordfall Dr. Otto Praun/Elfriede Kloo gilt bis heute als einer der spektakulärsten Kriminalfälle der deutschen Justizgeschichte:

Der Frauenarzt Dr. Praun, ein Mann mit einem eher undurchsichtigen Leben, war im April 1960 zusammen mit seiner Haushälterin Elfriede Kloo in seinem Haus in Pöcking am Starnberger See ermordet worden - die Schuldigen bald gefunden und verurteilt:

"Im Namen des Volkes! Urteil in der Strafsache gegen

  • 1) B r ü h n e Vera und
  • 2) F e r b a c h Johann
  • wegen Mordes u.a. hat das Schwurgericht beim Landgericht München II in den 22 öffentlichen Sitzungen vom Mittwoch, den 25. April, bis Montag, den 4. Juni 1962 […] zu Recht erkannt:
  • 1. Ferbach Johann, geboren 9. August 1913 in Köln, verwitweter Montageschlosser, deutscher Staatsangehöriger, wohnhaft in Köln, Bonner Wall 100, in dieser Sache zur Zeit in Untersuchungshaft
  • 2. Brühne Vera Maria, geb. Kohlen, geboren 6. Februar 1910 in Essen-Kray, geschiedene Hausfrau, deutsche Staatsangehörige, wohnhaft in München, Kaulbachstraße 40, in dieser Sache zur Zeit in Untersuchungshaft sind schuldig zweier in Mittäterschaft begangener Verbrechen des Mordes. Sie werden zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihnen auf Lebenszeit aberkannt. Sie haben die Kosten des Verfahrens, einschließlich der notwendigen Auslagen der Nebenklage, zu tragen."

Erst vor kurzem wurden die Akten des Prozesses zur Erforschung freigegeben; darunter auch Tonbänder der Vernehmungen der Beschuldigten Vera Brühne und Johann Ferbach sowie, als Zeugin, der Tochter Sylvia Cosiolkofsky durch Staatsanwalt und Ermittlungsrichter.

Es sind justizgeschichtliche Zeitdokumente unschätzbarer Art. Aus diesem Fund entwickelte sich ein bimediales Projekt. Es bietet zweierlei: das Hörspiel Nr. 989, Aichach. Vera Brühne Mitschnitte ist eine pointierte Montage, eine Melange aus realem Sprechen verquickt und angereichert um eine schauspielerische Annäherung an das Gesagte; das Online-Angebot Vernehmungen im Fall Vera Brühne.

Tonbandprotokolle gewährt den unverstellten Zugang zu bedeutsamen O-Ton-Dokumenten. Das Projekt mit seinen beiden Komponenten vermittelt ein komplexes Kaleidoskop der psychischen Befindlichkeit der Angeklagten.

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