"Oleg Transport" - Der Fall Senzow und die Annexion der Krim

Im Februar 2014 besetzt Russland die Krim, Tausende ukrainische Soldaten können nicht weg und sitzen fest. Regisseur Oleg Senzow hilft ihnen, wird dann selbst inhaftiert und verurteilt, zu 20 Jahren Lagerhaft. Erst ein Gefangenenaustausch bringt ihm die Freiheit wieder.

Als Russland im Februar 2014 die Krim annektiert, befinden sich Tausende ukrainische Soldaten in einer schwierigen Lage. Sie kommen nicht mehr aus der Krim heraus. Oleg Senzow, ein Regisseur, engagiert sich, versorgt sie und organisiert ihre Ausreise. Im Mai 2014 wird er von russischen Behörden verschleppt und zu einer Lagerhaftstrafe von 20 Jahren verurteilt.

Die Annexion der Krim durch Russland wird innerhalb von weniger als vier Wochen abgeschlossen. Die Aktion verläuft vergleichsweise ruhig, ohne große Gewaltanwendung und scheinbar ohne viele Opfer. Über Nacht werden etwa zwei Millionen ukrainische Krim-Bewohner zu russischen Staatsbürgern. Doch nicht alle stimmen dem zu. Oleg Senzow, gebürtig aus Simferopol, ist einer der prominentesten Gegner der Annexion.

Kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland begibt er sich im Mai 2018 in einen Hungerstreik. Er möchte öffentlichkeitswirksam für die Freilassung der ukrainischen politischen Gefangenen aus russischen Gefängnissen kämpfen. Anfangs erfolglos wird Oleg Senzow schließlich am 7. September 2019 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs auf freien Fuß gesetzt. Er kehrt in die Ukraine zurück. Dieses Feature wurde noch vor seiner Freilassung erstellt.