Kultur & Literatur
Populismus als Symptom eines politischen Paradigmenwechsels
Das politische Spektrum ist seit Reagan und Thatcher vom Liberalismus geprägt, der auf Öffnung pocht. Dabei spielt sowohl der emanzipatorische Liberalismus als auch der Wirtschaftsliberalismus eine Rolle. Nun ist dieses Paradigma in der Krise. Andreas Reckwitz interpretiert dies als Zeitenwende.
Könnte sich nun ein neues politisches Paradigma bilden? In den letzten Jahren wurde die politische Landschaft von rückwärtsgewandten rechtspopulistischen Strömungen durchzogen. Das ist lediglich ein Symptom der Krise. Reckwitz glaubt daran, dass das neue Paradigma aber auch eine andere Art des Liberalismus sein könnte. Die Überdynamisierung der Gesellschaft würde wieder einer stärkeren Regulierung weichen, doch zurück zur starren sozial-korporatistischen Gesellschaft der 1950er-Jahre würden wir nicht fallen.
Andreas Reckwitz ist Professor für Allgemeine Soziologie an der Humboldt-Universität Berlin. 2019 veröffentlichte er zu diesem Thema sein Buch "Das Ende der Illusionen" mit dem Essay "Die Krise des Liberalismus und die Suche nach einem neuen politischen Paradigma: Vom apertistischen zum einbettenden Liberalismus".
Populismus als Symptom eines politischen Paradigmenwechsels im Überblick
Sendezeit | So, 09.05.2021 | 09:30 - 10:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Essay und Diskurs" |