Die Frauenproteste in Belarus sind friedlich. Die Demonstrantinnen ziehen ihre Sonntagskleider an und gehen mit Blumensträußen unter den Armen auf die Straße. Sie verteilen Eis an Sicherheitskräfte und halten sich an den Händen. Was genau sie wollen? Dass die Gewalt endlich aufhört. Was sie vom Regime kriegen? Noch mehr Gewalt.
In dieser Sendung von Femality sprechen Julia Pabst und Johanna Hirzberger mit Yanna, der Initiatorin der Minsker Frauenproteste. Sie erzählt uns von den ersten Protesttagen, dem Blut auf der Straße, dass in den frühen Morgenstunden wie durch Zauberhand verschwindet und warum sie, als politisch bisher uninteressierte junge Frau, sich dazu entschließt gegen die Gewalt der Regierung zu demostrieren.
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Folge vom 14.11.2020Femality: Frauenproteste in Weißrussland
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Folge vom 11.11.2020Femality: Feminismus und IslamBevor ihr glaubt, dass wir uns in einer White Saviourism-Debatte à la Alice Schwarzer verrennen und Muslimas allein durch ihr Kopftuch definieren - Halt Stop - keine Sorge, wir framen das laut FPÖ “ach so böse” Kopftuch nicht als ein Symbol der patriarchalen Unterdrückung. Auch wenn wir, Johanna und Julia nach außen hin wie weiße Mainstreamfeministinnen aussehen, wollen wir Feminismus hier bei Femality inklusiv und intersektionell ausleben. Aus unserer Sicht ist klar: Echter Feminismus muss für alle Geschlechter, alle sozialen und ethnischen Gruppen und alle Religionszugehörigkeiten da sein. In der Öffentlichkeit herrschen trotzdem Vorurteile darüber, wie eine Feministin auszusehen hat. Alle, die diesem Bild nicht entsprechen, werden gerne an den Rand gedrängt. So zum Beispiel auch die Protagonistinnen unserer heutigen Sendung: Muslimas. Feminismus ist etwas für weiße, nichtmuslimische Frauen. Wir müssen an diesem Bild arbeiten fordern unsere Gäste. Und wir stimmen ihr 100 Prozent zu, auch aus journalistischer Sicht. Wenn man sich überlegt, dass Medien ein Spiegel unserer Gesellschaft sein sollen und darf es doch nicht wahr sein, dass unter 126 befragten Führungskräften von deutschen Medien weder ein Chefredakteurinnen und Chefredakteure of colour gab dabei war noch eine Person aus einer muslimisch geprägten Familie.
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Folge vom 11.11.2020Femality: FrauennetzwerkeWas wäre, wenn du für jede Frage, die richtige Ansprechpartnerin hättest? Ganz schön praktisch, oder? Well, Frauennetzwerke machen’s möglich! In dieser Folge spricht Julia Pabst mit Karin Kolm vom Netwerk Business & Professional Women Salzkammergut, The Sorority Vorständin Maria Schreiber und Michaela Ernst, Chefredakteurin des Magazins Sheconomy.
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Folge vom 11.11.2020Femality: Häusliche Gewalt und CoronaIn dieser Folge von Femality sprechen wir über häusliche Gewalt. Noch immer handelt es sich dabei um ein Tabuthema. Die Opfer, meist Frauen, schämen sich, sind traumatisiert oder isoliert. Die 27-jährige Viktoria aus Linz kennt diese Gefühle. Mit Anfang zwanzig war auch sie in einer gewaltvollen Beziehung. “Zu dem Zeitpunkt, wo das mit dem Schlag ins Gesicht passiert ist, war unsere Beziehung schon eigentlich am Ende. Das heißt, zu dem Zeitpunkt hatte ich keinen Kontakt mit meiner Familie oder mit meinen Freundinnen.” - Viktoria So wie Viktoria ist jede fünfte Frau in Österreich zumindest ein Mal in ihrem Leben mit körperlicher und/ oder sexueller Gewalt konfrontiert. Vielen Betroffenen, wie Viktoria damals, fällt es schwer über ihre Situation zu sprechen. Dabei können Beratungsstellen, wie die Autonomen Österreichischen Frauenhäuser Unterstützung bieten. “Bei der Frauenhelpline gab es mit Beginn der Corona-Krise und des ersten Lockdowns etwa 71% mehr Anrufe von Frauen. Das hat sich jetzt eingependelt auf 38% mehr Anrufe. Was signifikant zu bemerken ist, ist dass die Frauen sehr verunsichert sind, vor allem existenziell. Und, es gibt auch Übergriffe von den eigenen Kindern. Vor allem gewalttätige Söhne, die die Frauen tyrannisieren. Es ist sehr spürbar, dass die Gewalt (während Corona) zunimmt.” - Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser Die Corona-Krise spitzt die Lage zu. Seit der Pandemie und dem Lockdown ist die Situation für viele Betroffene unerträglich geworden. Wie ihre Einrichtung mit der steigenden Nachfrage zurecht kommt und wie man auch als Nachbar*in Gewalt intervenieren kann, erklärt uns Maria Rösslhumer in dieser Sendung. Außerdem sprechen wir mit Esther. Gemeinsam mit einer Freundin hat sie den Blog “Gewalt hat ein Gesicht” ins Leben gerufen. Dieser soll Opfern von Gewalt eine Gesicht geben, Gewalt enttabuisieren und Bewusstsein schaffen, man ist als betroffene Person nicht allein. Und vor allem, dass Frauen endlich geglaubt wird. © StockSnap/ 27557 https://pixabay.com/images/id-2609115/