"Rhododendron" und andere Geschichten von Albert Wendt | Teil 1 von 5 Folgen

Teil 1/5 | Albert Wendt schreibt Geschichten voller skurriller Alltagsbeobachtungen, die er mit Märchen- und Zauberhaftem verbindet. In fünf Folgen führt er uns in seine ganz eigene Welt.

Albert Wendt schafft es, so zu erzählen, dass der Leser voll und ganz in die Worte gezogen wird und so seine eigene Fantasie angeregt wird.

Da verzaubert beispielsweise die Göttin Aphrodite die Zunge eines jungen Fürsts, der aus dem Streit heraus einen Sprachfehler mitnehmen muss. Die Schönheit des Olymps lässt ihn aber erst nach einem ausführlichen Verwirrspiel um die Liebe wieder davon frei.

Dann gibt es noch einen kleinen Jungen, der am Heiligen Abend in den Dorfteich fällt, doch draußen frieren muss, da ihn niemand ihn in die warme Stube lässt. Daraufhin sucht er in einem Stall Unterschlupf, zwischen den Schafen und ihrer Wärme kann er schlafen. Der Schäfer findet ihn zwischen dem Vieh und bringt ihn ins Krankenhaus, wo er mit viel Herzenswärme der Schwestern gepflegt wird.

Dann gibt es noch den Fall, bei dem ein Mann beim Aussteigen aus einer überfüllten U-Bahn aus Versehen eine fremde Frau aus dem Waggon zieht, anstatt wie gedacht seinen Freund Erbse. Diese Frau trägt sonderbarerweise einen Lampenschirm auf dem Kopf, noch seltsamer aber an ihrem Benehmen aber ist, dass sie seine Hand nicht wieder loslässt.

Das junge Zirkus-Pärchen Rettelbusch und Seidenschal wiederum würde gern für immer in der schönen Stadt Malachit bleiben. Das ist allerdings nur dann möglich, wenn sie es schaffen, die Stadt von dem alle Lebenslust erdrückenden Blassen Moff zu befreien.

Zuletzt hören wir noch vom Engel Wacholder, der von einem jungen Azubi-Engel begleitet wird. Die beiden sollen am Bahnhof Gaschwitz einen Gerechten von den hiesigen Seelen in das Jenseits begleiten. Kurzerhand entscheidet er sich aber gegen den Plan des Vorgesetzten und greift in das Geschehen ein. Er erwartet eine Strafe für seine Eigenmächtigkeit, wird dann aber überrascht.