FeatureKultur & Literatur
Rio Reiser – der Rock-Poet von “Ton Steine Scherben”
Rio Reiser war der charismatische Sänger der politischen Deutschrock-Band "Ton Steine Scherben". Seine Texte rechneten mit Ausbeutung und Unterdrückung ab. Mit nur 46 Jahren starb er auf einem Bauernhof in Nordfriesland.
Hausbesetzer, Wehrdienstverweigerer und junge Linke haben endlich ein Sprachrohr: Mitte der 70-er Jahre formiert sich die Deutschrock-Band "Ton Steine Scherben" in Berlin, und die Texte sprechen den Alternativen aus der Seele.
Geschrieben und performt werden sie vom charismatischen Sänger Rio Reiser, der mit bürgerlichem Namen Ralph Möbius heißt. Mit seiner außergewöhnlichen Erscheinung raunte er an gegen Unterdrückung, Kapitalismus und Bevormundung, träumte aber gleichzeitig mit rotzigem Charme von Liebe und dem Paradies.
1985 trennt sich die Band, die sich mit einer unfassbar schlecht-kalkulierten Tour einen Schuldenhaufen von über 300.000 Mark aufhalsten. Rio Reiser aber kann es nicht lassen und strebte eine Solo-Karriere an. Die Fans waren teilweise wenig begeistert, dass da ihr linker Jugendheld im Fahrwasser der NDW, des Mainstreams, gefördert werden sollte. Der Schock kam bald: Im Alter von nur 46 Jahren stirbt er 1996 überraschend an inneren Blutungen auf einem Bauernhof in Nordfriesland.
"Rio Reiser – der Rock-Poet von “Ton Steine Scherben”" im Überblick
Rio Reiser – der Rock-Poet von “Ton Steine Scherben”
von Pia Fruth
Sendezeit | Do, 07.06.2018 | 08:30 - 09:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Wissen" |