Bevor Leutnant Wilhelm Kasda seine Spielschulden begleichen kann, erschießt er sich. War es um des Ehrenkodex-Willens?
Bevor Leutnant Wilhelm Kasda seine Spielschulden begleichen kann, erschießt er sich. War es um des Ehrenkodex-Willens? © Santiago Arce / freeimages.com

LiteraturLesung

Spiel im Morgengrauen von Arthur Schnitzler | Teil 1 von 16

Teil 1/16 | Ein früherer Kamerad bittet Leutnant Wilhelm Kasda um Geld, für das der Leutnant sich selbst zu verschulden beginnt. In der Sendung "Spiel im Morgengrauen von Arthur Schnitzler" geht es um die Geschichte, die schrecklich für den Leutnant endet.

Als ein ehemaliger Kamerad Leutnant Wilhelm Kasda um Geld fragt, das der Kamerad schnellstmöglich braucht, will Kasda das Geld durch Glücksspiel auftreiben. Zu Beginn macht er zahlreiche Gewinne, doch letztendlich verliert er alles und hat eigene Schulden, die wahnsinnig hoch sind.

Der Ehrenkodex sieht vor, dass man seine Schulden innerhalb von 24 Stunden begleichen muss, sonst muss man den Dienst niederlegen. Kasda kontaktiert seinen Onkel, um Geld zu erhalten, doch er bekommt nichts. So entscheidet sich Wilhelm dazu, mit der Frau seines Onkels Leopoldine zu sprechen, da die beiden einmal eine kurze Affäre hatten.

Leopoldine und Wilhelm Kasda sind eine Nacht zusammen und sie lässt Kasda etwas Geld da. Das aber reicht nur für die Schulden aus, die Kasdas Kamerad hat. Noch bevor das Geld von Leopoldine ankommt, das ihn gerettet hätte, erschießt Wilhelm Kasda sich.

1920 kam Maria Becker in Berlin zur Welt. Ihre Eltern waren beide Schauspieler und sie selbst schloss ein Schauspielstudium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien ab. Aufgrund des nationalsozialistischen Anschlusses ihres Heimatlandes Österreich im Jahr 1938 entschied sie sich dazu, in die Schweiz zu ziehen. Am Zürcher Schauspielhaus bekam sie ihre erste Rolle.

Maria Becker war bekannt dafür, eine Tragödin und Charakterschauspielerin zu sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg bringen sie verschiedenste Gastengagements auf alle großen Bühnen im deutschsprachigen Raum. Robert Freitag war ihr Ehemann, mit dem sie 1956 die "Schauspieltruppe Zürich" ins Leben rief und auch Will Quadflieg trug dazu bei, dass die Gruppe entstehen konnte. Sie war außerdem eine der ersten Frauen, die in die Rolle des Mephisto schlüpfte. In München am Residenztheater war es für Becker 1977 soweit.

Zum Autor

1862 kam Arthur Schnitzler in Wien zur Welt und schloss ein Medizinstudium ab. 1885 wurde er Sekundararzt und Aspirant, einige Jahre später assistiert er seinem Vater, der in der Wiener Allgemeinen Poliklinik arbeitete. Nachdem sein Vater starb, machte Arthur Schnitzler eine Privatpraxis auf. In Zeitschriften fanden sich ab 1886 verschiedene Publikationen von Schnitzler. 1888 veröffentlichte er sein erstes Theaterstück. Sein ganzes Leben lang ist er mit Hermann Bahr, Hugo von Hofmannsthal und Felix Salten befreundet. Schnitzler ist Teil der "Wiener Moderne" und gehört zu den wichtigsten Kritikern der "K und K"-Gesellschaft, die aus Ungarn und Österreich kommt. Er kritisiert, wie sie sich entwickelt und was um die Jahrhundertwende schief lief. Nur ein paar vereinzelte Reisen an andere Orte brachten Schnitzler aus Wien, sonst war er immer in seiner Geburtsstadt. Dort verstarb er am 21. Oktober 1931.

"Spiel im Morgengrauen von Arthur Schnitzler" im Überblick

Spiel im Morgengrauen von Arthur Schnitzler

von Arthur Schnitzler

Mit Maria Becker

Produktion: 1982

Sendezeit Mo, 03.04.2023 | 15:00 - 15:30 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Die Klassikerlesung"
Radiosendung