Die Mitte der Gesellschaft teilt zunehmend demokratiefeindliche und rechtsextreme Einstellungen. Das ist das Ergebnis der Studie „Die distanzierte Mitte“ unter Leitung des Gewalt- und Konfliktforschers Andreas Zick: Jede zwölfte Person in Deutschland hat ein rechtsextremes Weltbild, fast jede*r dritte teilt völkische Ansichten. Was sich zeigt, wenn auf Sylt „Deutschland den Deutschen“ gegrölt wird. Oder die AfD nicht trotz demokratiegefährdender, menschenfeindlicher Parolen gewählt wird, sondern deshalb. Insgesamt, meint Andreas Zick, finde eine Normalisierung rechtsradikaler Positionen statt.
Kultur & Gesellschaft
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Wir sprechen jede Woche mit Zeitgenossen, die auf einen besonderen Lebensweg zurückblicken: Sie sind Aktivist*innen, Künstler*innen oder Forscher*innen. Sie haben Zeitgeschichte erlebt und geprägt – und sie haben viel zu erzählen. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-zeitgenossen/8758618/
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Folge vom 01.03.2025Andreas Zick: „Rechtsextremismus ist in der Mitte verankert“
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Folge vom 22.02.2025Tanja Maljartschuk: „Heimat ist da, wo deine Traumata sind“„Vielleicht würden wir keine Gedichte mehr brauchen, hätten wir den Weg gefunden, eine Welt ohne Gewalt zu schaffen“. Infolge des russischen Angriffskriegs bezeichnet sich die ukrainische Schriftstellerin Tanja Maljartschuk als gebrochene Autorin, die ihr Vertrauen in die Sprache verloren hat. Bereits im Jahr 2011 ging sie ins Exil, lebt seither in Wien und schreibt vor allem über das Grauen des Kriegs und die Existenz in der Emigration. 2018 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis. Bekannt wurde ihr Text „Russland, mein Russland, wie liebe ich dich“ – mit dem Zusatz: „Bitte rette uns nicht!“
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Folge vom 15.02.2025Jovana Reisinger: „Codes zu brechen, macht mir den größten Spaß“„Ein Manifest für den Glamour“ wurde Jovana Reisingers Essay „Pleasure“ genannt. Über Kitsch, Camp, Trash, Strass, exzessives Rumliegen in luxuriösen Hotelbetten und alles, was Spaß macht. „Die subversive Kraft der Tussi“ hieß ein Text von ihr in der „Vogue“. Die „Tussi“ ist ihr Rollenmodell: eine Frau, die sich nimmt, was sie will und dafür Grenzen überschreitet – der sozialen Klasse und des sogenannten guten Geschmacks. „Einfach nur geil“. Steht in „Enjoy Schatz“, Reisingers Roman über die sexuelle Selbstbestimmung einer Schriftstellerin nach der Trennung von ihrem Mann. Happy Valentinstag!
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Folge vom 08.02.2025Andreas Reckwitz: „Wir haben eine Grenze der Verluste erreicht“Verlust. Für den Soziologen Andreas Reckwitz ist er ein Grundproblem moderner Gesellschaften und vielfach zu beobachten: Wenn politische Ordnungen zerfallen, gewohnte Arbeitsweisen verschwinden, Gletscher schmelzen oder Urwald gerodet wird. Verlusterfahrungen prägen unsere Welt. Verlustangst ist verbreitet. Und wird verdrängt, wenn uns die „Verlusteskalation“ überfordert. Nach „Gesellschaft der Singularitäten“ und „Ende der Illusionen“ ist dies sein neues Thema: wie kulturelle Praktiken und soziale Strukturen uns helfen oder hindern, Verluste zu bewältigen. Andreas Reckwitz lebt in Berlin.