„Warum unsere Gesellschaft Arbeitslose verachtet und sie dennoch braucht – als drohendes Bild des Elends, damit alle anderen wissen, dass sie das Richtige tun, nämlich arbeiten“. Das beschreibt die Journalistin und Buchautorin Anna Mayr, die als Kind von Langzeitarbeitslosen aufgewachsen ist. Vor allem analysiert sie, warum Armutsbetroffenen falsche Vorteile begegnen: faul, desinteressiert, ungebildet. Und Armut gewollt ist – „welches System dahintersteckt“. Im Grunde, wie schon Bertolt Brecht den Armen sagen lässt: „Wär‘ ich nicht arm, wärst du nicht reich“. Wie geht dann Menschlichkeit?

Kultur & Gesellschaft
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Wir sprechen jede Woche mit Zeitgenossen, die auf einen besonderen Lebensweg zurückblicken: Sie sind Aktivist*innen, Künstler*innen oder Forscher*innen. Sie haben Zeitgeschichte erlebt und geprägt – und sie haben viel zu erzählen. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-zeitgenossen/8758618/
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Folge vom 19.07.2025Anna Mayr: „Elend ist ein Status, in den man reinrutscht“
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Folge vom 12.07.2025Susanne Schmetkamp: „Empathie allein reicht nicht“Empathie – haben wirklich alle Menschen diese Fähigkeit? Der Perspektivwechsel, die Sichtweise anderer einnehmen zu können und ihre Emotionen wahrzunehmen, gilt als Grundlage der Ethik. Aber ist das schon Mitgefühl? Oder Mitleiden können? Und warum haben nicht alle Mitgefühl? Und warum nicht mit allen? Sind Populisten nicht extrem empathisch? Hat Empathie also eine abgründige Seite und gerade das sensible Erfassen von Gefühlslagen anderer kann der Manipulation dienen, im Alltag wie in der Politik? Als Philosophin erforscht Susanne Schmetkamp Empathie und ihre Bedeutung für unser Miteinander.
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Folge vom 05.07.2025Waslat Hasrat-Nazimiim Gespräch: „Im Kopf sind meine Koffer schon gepackt“„Rausländer“ nennt die Journalistin und Autorin Waslat Hasrat-Nazimi ihr neues Buch über „die katastrophalen Folgen von Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung“. Denn die sind ebenso politisch wie persönlich: „Unsere Koffer sind gepackt“ – weil Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland Angst um ihre Sicherheit haben. Weil sie Hass, Hetze und Übergriffe erleben, nicht erst seit der Bundestagswahl. Was können wir dem – und dem Gefühl zunehmender Entfremdung bei den Betroffenen – entgegensetzen? Fragt die Leiterin der Afghanistan-Redaktion der Deutschen Welle. Sie plädiert für Respekt.