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Transit Marseille - Schreiben auf der Flucht, 1940 und heute
In Marseille treffen Reisende auf Flüchtende und die verschiedensten Menschen kommen in die Stadt und verlassen sie wieder. Die Sendung "Transit Marseille – Schreiben auf der Flucht, 1940 und heute" handelt von der Hafenstadt.
Schon seit vielen Jahrhunderten reisen Menschen nach Marseille, um von dort aus in die Welt zu reisen. Viele der Menschen, die in die Stadt kamen und noch immer kommen, sind Schriftsteller und Schriftstellerinnen.
Als die Wehrmacht von Hitler 1940 Frankreich besetzte, hatte Marseille den letzten Hafen, der noch nicht besetzt war. Unmengen an Deutsch sprechenden Exilanten wollten über Schiffe aus Europa flüchten. Zu ihnen gehörte auch Anna Seghers. In ihrem Roman "Transit" erzählt sie von der Atmosphäre, die zwischen den Menschen herrschte, die Europa verlassen wollten. Die Menschen unterhielten sich über Visabedingungen, das Verdienen von Geld, Termine bei den Botschaften und Schiffspassagen. Schon zu römischen und phönizischen Zeiten sprachen die Menschen dort über diese Themen.
Mittlerweile ist das 80 Jahre her und die Geflüchteten, die sich nun in Marseille aufhalten, veränderten sich. Doch zu ihnen gehören noch immer Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Auch die Gespräche zeigen Parallelen zu den Themen auf, von denen Anna Seghers in ihrem Werk berichtet. Die Geflüchteten haben Angst davor, verfolgt zu werden, sie sprechen über Papiere, die sie benötigen und die Einsamkeit in dieser schönen Stadt. Wie ist es möglich, in solch einer Situation zu schreiben?
"Transit Marseille - Schreiben auf der Flucht, 1940 und heute" im Überblick
Transit Marseille - Schreiben auf der Flucht, 1940 und heute
von Johanna Tirnthal
Sendezeit | So, 28.05.2023 | 22:03 - 23:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Literatur" |