Über die Veränderung der Reisegeschwindigkeit seit Jules Verne

Vor über 150 Jahren erschien Jules Vernes Buch "In 80 Tagen um die Welt". Reisen wurde seither immer schneller, doch es gibt heute auch Gegenbewegungen, die langsames Reisen bevorzugen.

Jules Verne brachte sein Werk "In 80 Tagen um die Welt" vor rund 150 Jahren heraus. Seitdem haben viele Reisende die Welt umrundet, und des Öfteren sogar in einer kurzen Zeit. Die Art des Reisens hat sich in den letzten Jahren stark beschleunigt, doch es gibt auch eine gegenläufige Bewegung.

Jules Vernes Buch "In 80 Tagen um die Welt" war weltweit erfolgreich und löste zugleich auch eine regelrechte Welle aus! Es wurden zahlreiche Verfilmungen produziert und viele Menschen versuchten, die Reise tatsächlich nachzumachen. Vernes Geschichtserfindung wurde schon bald Realität. Die Reisenden unterboten die 80-Tage-Marke immer schneller.

Seit der Erfindung von Auto und Flugzeug, die Verne damals noch nicht kannte, war es keine große Herausforderung mehr. Dennoch blieb die Weltumrundung des NDR-Mitarbeiters Ernst Schnabel im Jahr 1951 mit PanAm-Flugzeugen hinsichtlich der damaligen Unfallrate dieses Flugzeugtyps immer noch riskant.

Die Entwicklung des Reisens war in den letzten 150 Jahren von einer starken Beschleunigung geprägt. Doch es gibt auch Bewegungen in die entgegengesetzte Richtung: So entschied sich der französische Philosoph Gaspard Koenig vor Kurzem, die Reise von Montaigne aus dem Jahr 1580 (von Bordeaux nach Rom) auf dem Pferd zu wiederholen. Statt der tausend Pferdestärken, die die Dampfmaschinen bei Jules Verne symbolisieren, setzte er lediglich auf ein Pferd.

Beim Lesen von Vernes Werk fällt auf, wie stark der Autor sich bereits mit fossilen Energien beschäftigte, die im 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle spielten: Kraft aus Kohle und Gas. Die letzte Weltumrundung in der Tradition von Verne fand 2016 jedoch mit einem neuen Ansatz statt: komplett ohne fossile Brennstoffe, nur mit Solarenergie angetriebenen Flugzeugen.