Unterleuten | Teil 1 von 6

Teil 1/6 | Juli Zehs Roman über Hauptstadtaussteiger, die sich ihren Traum eines unverdorbenen Lebens in den Dörfern Brandenburgs erfüllen wollen und Investoren, die Windparks errichten wollen, beschäftigt sich auch mit den Zerwürfnissen der Wendeverlierer.

Idylle kann täuschen, vor allem, wenn man nur die Hülle sieht. Dann kann sie schnell zur Hölle werden, die man auf den ersten Blick auf die schönen Gebäude und schrulligen Originale nicht erkennen konnte oder wollte. So auch mit dem Dorf "Unterleuten" irgendwo in Brandenburg, wo sich die Berlin-Aussteiger anzusammeln scheinen. Die Natur scheint unberührt, wie eine saubere Weste für die befleckten Hauptstädter.

Doch als die Ortschaft dann von einer Investmentfirma heimgesucht wird, die in unmittelbarer Nähe einen Windpark errichten will, krümelt die Hülle, die die schwelenden Konflikte klein gehalten hat. Nicht nur stören sich die Alteingesessenen an den selbstgerechten und arroganten Berliner Aussteigern, die kein Fettnöpfchen in der Provinz auslassen, sondern auch der zwischen Wendegewinnern und Wendeverlierern.