Vagabonds with Attitude: Die nordenglische Band New Model Army

Die Wurzeln von New Model Army liegen im Punk. Zornig-kritische Texte und einfache Akkorde entsprachen dem Zeitgeist, als sich die englische Band Anfang der Achtziger gründete. Im Laufe der Zeit kam ein stärkerer Folk-Einfluss hinzu und mittlerweile sind NMA seit über dreißig Jahren im Geschäft.

Anfangs war New Model Army's Sound geprägt von einer punkigen Agressivität, die dem Zorn über die gesellschaftlichen Verhältnisse unter Margaret Thatcher Ausdruck verlieh.

Ihre Anti-Amerika Hymne "51st State of America" brachte ihnen ein zeitweiliges Einreiseverbot in die USA ein, hierzulande wurde der Song ein großer Hit.

Als New Model Army Ende der 1980er Jahre eine Violine in ihren Sound integrierten, und damit einen deutlichen Drall Richtung Folk bekamen, wurde die Band vor allem in Deutschland sehr erfolgreich, geriet allerdings mancherorts in den Verruf einer Stadionband.

Nach einer längeren Pause kehrte Sänger Justin Sullivan Mitte der 1990er Jahre mit einer größtenteils neuen Besetzung zurück. Ihren ganz großen Status konnte die Band zwar nicht aufrecht erhalten, aber eine feste Größe sind New Model Army bis heute geblieben.

Justin Sullivan ist heute ein scharfsinniger und poetischer Songwriter, sein 2003 erschienenes Soloalbum "Navigating by the Stars“ bezieht seine Intensität aus einem leisen Tonfall, der auch immer wieder bei den Alben der Band durchschimmert.