FeaturePolitik
Vielfalt Fehlanzeige - Migranten in der Politik
Nach dem Mord an George Floyd stellt sich auch in Deutschland die Frage, wie mit Menschen, die eine Migrationsgeschichte haben, umgegangen wird. Sollte die Politik da mit gutem Beispiel voran gehen und eine Quote für Migrant*innen fordern - oder gar eine eigene Migranten-Partei ermöglichen?
Der Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd durch einen weißen Polizisten hatte die Folge, dass die Perspektiven schwarzer Leute und Aktivist*innen in den Fokus auch in den deutschen Medien gelangen waren. Der öffentliche Diskurs in Deutschland in Medien, Verwaltungen und Unternehmen wird aber überwiegend von weißen Deutschen dominiert.
Schwarze - aber auch Menschen mit vermeintlich anderen Namen, Haarfarben oder (zugesprochener) Religion werden in Deutschland als fremd warhgenommen, sie sind in vielen Bereichen des Lebens so gut wie nicht vertreten.
Gerade einmal acht Prozent der Bundestagsabgeordneten haben eine Migrationsgeschichte, obwohl laut statistischem Bundesamt bereits jede Vierte Person in Deutschland einen solche Geschichte hat. In Landtagen sind es sogar nur vier Prozent. Und in der Parteiarbeit spiegeln sich deshalb kaum die gesellschaftliche Vielfalt ab, die längst in Deutschland normal ist.
Daraus folgt: Immer weniger Menschen mit Migrationsgeschichte wenden sich von der Politik ab, weil ihre Themen oder Identitäten keine Rolle spielen. Ist es also ein systematischer Ausschluss einer ganzen, heterogenen Bevölkerungsgruppe?
Oder sind die Menschen mit Migrationsgeschichte einfach nicht bereit, sich in der deutschen Politik zu engagieren. Was kann eine Lösung des Problems sein? Braucht man tatsächlich Quoten oder gar eine Migratenpartei, die wenige politisch aktive mit Migrationsgeschichte fordern?
"Vielfalt Fehlanzeige - Migranten in der Politik" im Überblick
Vielfalt Fehlanzeige - Migranten in der Politik
von Luise Sammann
Sendezeit | Mo, 03.08.2020 | 19:30 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Politik und Soziales" |