Herbert Häber (links) trifft auf den Bürgermeister von West-Berlin, Eberhard Diepgen
Herbert Häber (links) trifft auf den Bürgermeister von West-Berlin, Eberhard Diepgen © Bundesarchiv, Bild 183-1985-0312-108 / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0 DE

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Vom Politbüro in die Psychiatrie - Der Fall Herbert Häber

Er blickte auf eine vielversprechende Zukunft in der SED, doch daraus wurde nichts, seine Karriere nahm ein jähes Ende - "aus gesundheitlichen Gründen". Herbert Häber war zum Sündenbock von niemand Geringerem als Erich Honecker geworden. In diesem Feature kommt Häber selbst zu Wort.

Im Mai 1984 gab es in der hermetischen Welt des SED-Politbüros eine Sensation: Erich Honecker schlug vor, den 53-jährigen Westexperten Herbert Häber in das überalterte Gremium aufzunehmen. Doch nach einem Besuch in Moskau ließ Honecker ihn wieder fallen.

Als Leiter der ZK-Abteilung "West" hatte Häber sich als Exponent einer Annäherungspolitik profiliert und befürwortete eine erhebliche Ausweitung des Reiseverkehrs für DDR-Bürger sowie einen Staatsbesuch Honeckers in der BRD.

Häbers erste Aufgabe: die Vorbereitung einer obligatorischen Moskau-Visite Honeckers. Er sollte ihm aufschreiben, "was ich denen sagen muss, damit ich nach Bonn fahren darf."

Mit den Argumenten Häbers in der Tasche trifft Honecker in Moskau auf den Generalsekretär und Altstalinisten Tschernenko. Der untersagt Honecker die Westreise und droht mit seiner Ablösung. Das muss Häber nun büßen.

"Der Fall Herbert Häber" im Überblick

Der Fall Herbert Häber

von Paul Kohl

Produktion: 1999

Sendezeit So, 09.11.2014 | 13:04 - 14:00 Uhr
Sendung WDR 5 "Dok 5 - Das Feature"
Radiosendung