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Von der DNA zum Verdächtigen - Ermittler hoffen auf die erweiterte DNA-Analsye
Wird in Deutschland DNA an einem Tatort gefunden wird, darf mit ihr lediglich das Geschlecht bestimmt und abgeglichen werden, ob sie bereits registriert wurde. Möglich wäre viel mehr. Kritiker sehen in einem erweiterten Nutzungsrecht aber Risiken.
In der DNA ist alles enthalten, was uns ausmacht. Mit modernen Verfahren ist es ein Leichtes, Phänotypen wie Augen- und Haarfarbe, Hauttyp und das Alter aus ihr herauszulesen. Die Identifikation dieser Merkmale würde auch die möglicher Straftäter um ein Vielfaches erleichtern, weshalb Forensiker sie gerne ebenso nutzen würden wie es mit dem Geschlecht der Fall ist.
Darüber hinaus wäre der Nachweis von Verwandschaften denkbar und auch die geographische Herkunft des DNA-Hinterlassenden kann ermittelt werden. Wissenschaftler arbeiten an einem immer detaillierten Katalog von Merkmalen, die der Liste hinzugefügt werden können.
Das ruft bei anderen natürlich Bedenken hervor: Diskriminierung von Minderheiten à la Rasterfahndung, da zunächst keine Individuen sondern Gruppen beschrieben werden, sowie Verletzung von Datenschutz Unschuldiger.
In Deutschland wünscht sich Bayern offen die erweiterten Rechte in der DNA-Analyse, was eine große Debatte ausgelöst hat. In anderen Ländern ist sie bereits zugelassen, so verfügt bspw. Großbrittanien über eine nationale Datenbank. Auch in den Niederlanden wurde mithilfe einer erweiterten DNA-Analyse nach 13 Jahren der Mord an einer 16-Jährigen aufgeklärt.
Bietet die erweiterte DNA-Analyse also auch eine Chance für deutsche Verbrechensaufklärung oder überwiegen Kosten und Risiken?
"Von der DNA zum Verdächtigen - Ermittler hoffen auf die erweiterte DNA-Analsye" im Überblick
Von der DNA zum Verdächtigen - Ermittler hoffen auf die erweiterte DNA-Analsye
von Vera Pache
Produktion: 2018
Sendezeit | Di, 20.02.2018 | 19:15 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Das Feature" |