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Von der Wiederkehr des Wettkampfes auf die literarische Bühne
Der offen ausgetragene Wettkampf in der Lyrik ist lange Zeit verstummt. Jetzt aber läuft er durch Rap-Battles und Poetry Slams wieder auf Hochtouren. Die Entwicklung des Poetry Slams macht deutlich, wie sich Komplexität, Tiefe und Qualität eines literarischen Genres durchschlagen können.
Die Olympischen Spiele haben in der Antike und zu Beginn der modernen Olympiaden auch Medaillen vergeben in den Bereichen Architektur, Literatur, Musik und bildender Kunst.
Damals wie heute geht nichts mehr ohne Wettkampf: Auch in Poetry Slams in Deutschland wird deutlich, wie durchschlagend sich Komplexität, Tiefe und Qualität eines literarischen Genres im Wettstreit gegenseitig ausbilden können.
Und auch Theodor W. Adorno hat sich zu der Frage des literarischen Wettbewerbs klar geäußert: "Wenn literarische Stile, Intentionen, Werke noch ernsthaft etwas wollen, muss zwischen ihnen Krieg walten."
Das heißt: Konkurrenz belebt nun mal das Geschäft. Ist diese Binsenweisheit aber auch wirklich für den Literaturwettbewerb übertragbar?
In der Entstehungsgeschichte der abendländischen Lyrik spielen offen ausgetragene Wettkämpfe eine zentrale Rolle, obwohl es auch im Literaturgeschäft öffentliche Wettbewerbe gibt, die eine Wiederkehr des lyrischen Wettkampfs beispielsweise in Poetry Slams und Rap-Battles eher skeptisch sehen.
Doch mit dem Poetry Slam sieht man aber auch, wie schnell sich auf der anderen Seite Erfolgsmodelle durchsetzen und die leiseren Stimmen verstummen.
"Von der Wiederkehr des Wettkampfes auf die literarische Bühne" im Überblick
Von der Wiederkehr des Wettkampfes auf die literarische Bühne
von Almut Schnerring, Sascha Verlan
Sendezeit | Fr, 21.08.2020 | 19:30 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Literatur" |