Fehlurteile sind an der Tagesordnung - was läuft schief im Polizei- und Justizapparat von New York und wer trägt die Schuld?
Fehlurteile sind an der Tagesordnung - was läuft schief im Polizei- und Justizapparat von New York und wer trägt die Schuld? © Piotr Bizior / freeimages.com

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Vor dem Gesetz - Justizskandale in New York

Immer wieder hört man von Polizisten, die Unbewaffnete erschießen oder Schmiergeld einkassieren und die Vebrecher laufen lassen. Vor allem in den USA ist das Klischee vom 'bad cop' geläufig. Ein einzelner New Yorker Star-Polizist soll allein etliche unschuldige Menschen hinter Gitter gebracht haben.

Ein 16-Jähriger, der einen Rucksack gestohlen haben soll, wird drei Jahre lang in einem New Yorker Gefängnis festgehalten - ohne Anklage.

Über siebzig Personen, vor Jahren und Jahrzehnten wegen Mordes verurteilt, beteuern ihre Unschuld. Ihre Fälle werden neu aufgerollt. Das New Yorker Justizsystem steht auf dem Prüfstand.

New York war in den 1980er Jahren die Hauptstadt der Kriminalität. Drogenhändler beherrschten die Straße, Morde waren an der Tagesordnung. Die Polizei brauchte Erfolge. Strafen, selbst für kleine Delikte, wurden drastisch erhöht. Das ist bis heute so.

Ein einziger Detektiv brachte die Mörder gleich dutzendweise auf die Anklagebank. Inzwischen sind die ersten der Männer, die aufgrund falscher Aussagen verurteilt wurden, freigelassen worden. Sie erzählen, wie das ist, wenn niemand mehr da ist, der ihnen glaubt. Sie erzählen vom Leben im Gefängnis, von Prügeleien, Folter, Rassismus.

Ihre Anwälte berichten vom hartnäckigen Bemühen, Klienten freizubekommen. Bürgerrechtler und Politiker erklären, wie es überhaupt zu Fehlurteilen in diesem Ausmaß kommen konnte. Nicht ein einzelner übereifriger Cop steckt dahinter, sondern ein System.

"Justizskandale in New York" im Überblick

Justizskandale in New York

von Simone Hamm

Produktion: 2015

Sendezeit So, 05.03.2017 | 11:04 - 12:00 Uhr
Sendung NDR Info "Das Feature"
Radiosendung