Der Tod hat nicht das letzte Wort. Es kann gelingen, die Angst vor dem Tod zu bändigen, durch das Erinnern und das Aufschreiben von Erinnerungen. Das ist eine Kernbotschaft des autofiktionalen Romans „Meine Mutter“ von Bettina Flitner. Die Autorin stellt in dem Buch Fragen, die Licht in das dunkle Schicksal ihrer Mutter bringen. Die Mutter hat wie auch Flitners Schwester Suizid begangen. "Meine Mutter" ist ein berührendes Erinnerungsbuch, eine Familiengeschichte, die lange nachhallt, die bei aller Schwere auch etwas Tröstliches hat, weil man beim Lesen spürt, dass das Suchen nach Antworten sinnvoll sein kann, auch wenn die allerletzten Fragen offen bleiben.
Bettina Flitner / „Meine Mutter“ / Verlag Kiepenheuer & Witsch / 316 Seiten / 24 Euro
https://www.kiwi-verlag.de/buch/bettina-flitner-meine-mutter-9783462008494
Kultur & Gesellschaft
Werke-Autorengespräch Folgen
DOMRADIO.DE stellt Autorinnen und Autoren vor und stellt ihnen die Gretchenfrage.
Folgen von Werke-Autorengespräch
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Folge vom 29.09.2025Bettina Flitner erzählt in "Meine Mutter" die Geschichte ihrer Familie / "Das Leben fängt nicht mit der eigenen Geburt an - es geht viel früher los"
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Folge vom 24.09.2025Hans-Peter Kunisch über Rilke und den Faschismus / "Das Flimmern der Raubtierfelle". Warum Rilke für Mussolini schwärmte.Der Panther, das Karussell oder Herbsttag. Seine Gedichte sind uns allen geläufig. In diesem Jahr feiern wir den 150. Geburtstag von Rainer Maria Rilke. Doch wer war Rilke? Warum hat er für Mussolini und den Faschismus geschwärmt? Hans-Peter Kunisch erzählt uns in seinem Buch "Das Flimmern der Raubtierfelle" von den Irrwegen eines Dichters, die bislang unbekannt geblieben sind. In den Briefen, die Rilke insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg mit der jungen Mailänder Fürstin Aurelia Gallarati-Scotti wechselte, offenbart Rilke eine gern verdrängte Seite: Er zeigt offen Sympathien für den italienischen Faschismus und autoritäre Regime – Gallarati-Scotti widerspricht ihm mit humanistischer Klarheit, woraufhin sich Rilke nur noch tiefer verrennt.Hans-Peter Kunisch gelingt in seiner Biografie mit erzählerischen Mitteln eine brillante Analyse, die das Werk eines der bekanntesten deutschen Dichter und seine politischen Überzeugungen in einen neuen Kontext stellt. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt Kunisch, was den Dichter bewogen haben könnte, für den Faschismus zu schwärmen. Rilke beklage den Verlust des Heiligen, so Kunisch, sein Gottesbild sei stark vom Alten Testament der Bibel geprägt.
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Folge vom 10.07.2025Barbara und Christoph Driessen entdecken Kölns internationale Geschichte / Köln ist und bleibt eine europäische Stadt par excellence"Ohne den Blick auf den Dom sieht Köln aus wie Castrop-Rauxel." Als der Journalist und Autor Christoph Driessen, der in Oberhausen aufgewachsen ist, vor Jahren mit seiner Familie nach Köln gezogen ist, hat er sich zunächst schwer getan, den besonderen Charme der Stadt zu entdecken. Im DOMRADIO.DE Interview erzählt er, wie ihn dann die verborgenen Schätze der 2000jähringen Geschichte der Stadt begeistert haben: die alten Stadtmauern im Parkhaus versteckt, der Straßenverlauf der Fußgängerzone Hohe Straße, der immer noch identisch ist mit dem Straßenverlauf im alten Rom, denn die Straße wurde von den Römern angelegt, oder der Name der Basilika St. Maria im Kapitol, da ist der alte Name des Kapitoltempels aus der Römerzeit noch enthalten. Und schon im alten Rom war Köln eine Vielvölkerstadt. Das sei bis heute so geblieben, erklärt Driessen, denn heute haben 40 Prozent der Kölnerinnen und Kölner einen Migrationshintergrund. Barbara und Christoph Driessen haben ihr Buch über die Geschichte der Stadt Köln in der nun neu erscheinenden zweiten Auflage überarbeitet und ergänzt. Aus dem Titel des Buches: "Köln, eine Geschichte" wurde jetzt "Köln, Geschichte einer europäischen Stadt". https://shop.greven-verlag.de/koln-geschichte-einer-europaischen-stadt.html
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Folge vom 10.07.2025"Mein Lebensentwurf" - Zwei Pfarrer schreiben Glaubensbuch für Jugendliche / Glaubensbuch hilft bei der Suche auf dem Weg ins LebenPfarrer Alexander Krylov und Pfarrer Francisco Javier del Rio Blay haben ein spannendes Glaubensbuch geschrieben, das jungen Menschen helfen soll, ihr Leben aus christlicher Perspektive zu gestalten. „Mein Lebensentwurf“, so heißt der Leitfaden, der kein Ratgeber oder Lexikon des Glaubens sein will, sondern die Jugendlichen über Fragen und Inspirationen ins Gespräch über ihren Glauben bringt. Im DOMRADIO.DE Interview erzählen die beiden Pfarrer, wie die Idee zu diesem Leitfaden entstanden ist und wie sie auch Bischöfe aus aller Welt gewinnen konnten, für das Buch Texte zu schreiben, um zu veranschaulichen, wie in anderen Kulturen der christliche Glauben gefeiert wird. www.mein-lebensentwurf.de https://www.fe-medien.de/Mein-Lebensentwurf