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Wie gehen wir mit einer steigenden Zahl Demenzkranker um?
In Deutschland steht uns ein enormes Problem bevor. Laut der Deutschen Alzheimergesellschaft leben bereits heute etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Doch laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation wird diese Zahl in den kommenden Jahren drastisch ansteigen - weltweit um ganze 40 Prozent.
Einer der Hauptgründe für die ansteigende Demenzerkrankung ist die hohe Lebenserwartung, denn mit dem Alter erhöht sich das Risiko der Demenzerkrankung. In Deutschland übernehmen Angehörige die Pflege und Betreuung von etwa zwei Drittel der Demenzkranken.
Doch die Pflege von Demenzkranken stellt für viele Betreuer eine enorme Herausforderung dar. Vor allem im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit, da können die Betroffenen aggressiv werden, ihr Sprachvermögen verlieren oder unter Depressionen und Angstzuständen leiden. Verstärkt wird das Problem noch durch den Mangel an qualifiziertem Personal in Kliniken und Pflegeheimen. Damit kann oft eine angemessene Betreuung nicht gewährleistet werden.
Angesichts der steigenden Zahl von Demenzkranken stellt sich die Frage, wie wir als Gesellschaft damit umgehen sollten. Sollten wir spezielle Demenzdörfer schaffen, die auf die Bedürfnisse dieser Menschen zugeschnitten sind? Oder sollten Familien sich noch stärker um ihre Angehörigen kümmern und die Belastung gemeinsam tragen? Was ist unsere Verantwortung gegenüber unseren Eltern in diesem Zusammenhang? Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen lässt uns auch darüber nachdenken, wie wir selbst im Alter leben möchten.
"Wie gehen wir mit einer steigenden Zahl Demenzkranker um?" im Überblick
Wie gehen wir mit einer steigenden Zahl Demenzkranker um?
von Catalina Schröder
Sendezeit | Mo, 05.06.2023 | 19:30 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Politik und Soziales" |