Anfägnlich stand Willy Brandt dem Schrifststeller Günter Grass mit Skepsis gegenüber
Anfägnlich stand Willy Brandt dem Schrifststeller Günter Grass mit Skepsis gegenüber © Karl-Heinz Münker-Appel / Wikimedia Commons / CC BY 2.0

FeatureKultur & LiteraturPolitik

Willy Brandt und Günter Grass - Der Briefwechsel

Ein bedeutender Schriftsteller und ein bedeutender Politiker haben sich fast 300 Briefe geschickt. Der Briefwechsel zwischen Günter Grass und Willy Brandt wurde im Mai als über tausend Seiten starkes Buch herausgegeben. Anlässich der Buchpremiere wurden Auszüge vorgelesen.

Als Willy Brandt 1961 dreißig Schriftsteller nach Bonn einlud, um sie für den Bundestagswahlkampf der SPD zu gewinnen, fehlte ausgerechnet Günter Grass auf seiner Liste.

Der Bestsellerautor sei, so ging das Gerücht, Anarchist und für die Politik nicht zu haben. Auf den verzögerten Start folgte eine Liaison von Geist und Macht, die ihresgleichen sucht: Der Schriftsteller stieg in den tagespolitischen Nahkampf ein und erprobte eine freigeistige Beteiligung an der Partei- und Regierungsarbeit.

Das geheime Herzstück dieser Liaison bildet der bislang unveröffentlichte Briefwechsel von Brandt und Grass. Fast drei Jahrzehnte lang haben sie ihn geführt, dabei das Wechselbad der großen Politik durchlaufen und zögerlich, über Euphorien und Zerwürfnisse hinweg, zu einer bemerkenswerten Freundschaft gefunden.

Anlässlich der Buchpremiere lasen die Schauspieler Burghart Klaußner und Dieter Mann Auszüge aus den bis dahin unveröffentlichten 288 Briefen. Martin Kölbel, der Herausgeber der Briefedition, gab eine kommentierende Einführung. Die Buchpremiere "Der Briefwechsel" fand am 3. Mai 2013 im Berliner Ensemble in Berlin Mitte statt.

"Willy Brandt und Günter Grass" im Überblick

Willy Brandt und Günter Grass

von Dieter Mann, Burghart Klaußner und Martin Kölbel

Produktion: 2013

Sendezeit Do, 12.12.2013 | 19:00 - 19:30 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Diskurs"
Radiosendung