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"Zur Vermeidung weiterer Provokationen" - Michael Gartenschläger
Michael Gartenschläger ist nur eine der vielen Figuren deutsch-deutscher Dramen, die aus der DDR hervorgegangen sind - er hat vielen Menschen bei der Flucht geholfen und wurde am Ende an der Grenze erschossen. Das Feature erinnert zum 30. Todestag an die Geschichte von Gartenschläger.
Strausberg bei Berlin im August 1961: Der 17-jährige Lehrling Michael Gartenschläger protestiert mit vier Freunden gegen den Mauerbau.
"Macht das Tor auf!" und "Freie Wahlen!" pinseln sie an Garagen und Einfahrten. Die "konterrevolutionäre Terrorbande" wird festgenommen. Michael Gartenschläger wird zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilt. Nach zehn Jahren Haft in der DDR wird er 1971 von der Bundesrepublik freigekauft.
Er zieht nach Hamburg, betätigt sich als Fluchthelfer und holt 31 Menschen aus der DDR. Im Frühjahr 1976 demontiert Gartenschläger an der DDR-Grenze zwei Selbstschussapparate. Der "Spiegel" veröffentlicht die Funktionsweise der "Todesautomaten", deren Existenz die DDR bis dahin immer geleugnet hatte.
Als sich Gartenschläger am 30. April 1976 erneut dem DDR-Grenzzaun nähert, wird er von einem Stasi-Kommando erschossen. Die Todesschützen werden nach dem Fall der Mauer freigesprochen. Eine deutsch-deutsche Tragödie, an die Roman Grafe in diesem Feature erinnert.
"Die kurze Lebensgeschichte des Michael Gartenschläger" im Überblick
Die kurze Lebensgeschichte des Michael Gartenschläger
von Roman Grafe
Produktion: 2006
Sendezeit | So, 01.05.2016 | 18:00 - 19:00 Uhr |
Sendung | hr2-kultur "Feature" |