
Feature
Äthiopien: Von Wasserlöchern und Hochhäusern
Valerie Browning kämpft in Äthiopien gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Gemeinsam mit den Nomaden sucht sie nach Lösungen für das Überleben in einer Dürre-Region. Dagegen strebt die Regierung eine Transformation zur Dubai-ähnlichen Stadt an, was nicht überall auf Zustimmung stößt.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind für Valerie Browning so präsent wie ihr eigener Atem. Vor 35 Jahren zog die Hebamme von Australien nach Afar, in den trockenen Norden Äthiopiens. Viele Nomaden in der Region kämpfen mittlerweile um das Überleben ihrer Tiere. Aufgrund von häufigen Dürren und Überschwemmungen sind die Herden zu klein geworden, um die Menschen zu ernähren.
Gemeinsam mit ihrem afrikanischen Ehemann hat Browning eine Hilfsorganisation ins Leben gerufen, die nach Lösungen für die Nomaden sucht. Eine Option besteht darin, dass Viehzüchter in Gebieten mit tiefen Brunnen oder Flüssen zu Bauern umsatteln, um ihre Felder zu bewässern. Die Klimakrise hat die Probleme Äthiopiens erheblich verschärft: 80 Prozent der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft, die jetzt durch den Klimawandel bedroht ist. Zudem bedrohen Konflikte in verschiedenen Regionen die bisherigen Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel.
Währenddessen siedeln sich in der Hauptstadt Addis Abeba immer mehr Menschen an, da sie hier nach einer Perspektive suchen. Die Regierung unter Ministerpräsident Abiy Ahmed strebt danach, die Hauptstadt in eine Art Dubai zu verwandeln, eine Entwicklung, die Stadtplaner Dawit Benit für bedauerlich findet. Der Architekt Ahadu Abayneh setzt dagegen auf klima- und traditionsbewusste Alternativen: Er verwendet Materialien von abgerissenen Gebäuden, die Opfer der Gentrifizierung wurden, um Häuser zu bauen.
"Die grüne Mauer" im Überblick
Die grüne Mauer
von Bettina Rühl
Produktion: 2024
Sendezeit | Sa, 22.03.2025 | 09:05 - 10:00 Uhr |
Sendung | Ö1 "Hörbilder" |